Das „Schmunzeln in den Bildern“ entdecken

Ursel Decker präsentiert die Vielfalt ihres künstlerischen Wirkens in Freudenberg

Es wurde ein langer Abend im Museum. Viel Zeit nahm sich Ursel Decker für das Gespräch mit den Besuchern. Und diese zeigten sich von der Persönlichkeit der Künstlerin, ihrer offenen Zugewandtheit zu den Menschen sowie von ihren ansprechenden Werken angeregt und beeindruckt. „Kunst hält offensichtlich jung.“

Ursel Decker, 1945 in Anzhausen geboren, die heute in Netphen lebt, sieht sich künstlerisch „familiär vorbelastet“. Ihre Fähigkeiten wurden gefördert, ihr Interesse gestärkt und ihr etwas zugetraut. Später war ihr eine fundierte künstlerische Ausbildung eine Herzensangelegenheit. Sie besuchte die Fachschule für Malen und Zeichnen in Siegen, ließ sich von Theo Meier-Lippe wie Siegfried Vogt inspirieren und ausbilden. Später gewinnt sie künstlerische Weiterentwicklung aus zahlreichen Jahren als Gasthörerin im Fachbereich Kunst der Universität Siegen.

Zur Ausstellungseröffnung konnte das Museum die zahlreichen Besucher kaum fassen. Ursel Decker und ihr Künstlerkollege Kurt Wiesner (Neunkirchen) hatten sich anlässlich der Vernissage zu einem „Künstlerdialog“ verabredet. Es ergab sich ein informatives, feinsinniges Gespräch mit Tiefgang, dass die Gäste offensichtlich genossen. Ebenso sorgten die Querflöten-Interpretationen von Jan Backhaus aus Attendorn, dort selbst Künstler wie Musiker, für großen Beifall.

Kurt Wiesner empfindet die Decker-Exponate als farbig und fröhlich, verschmitzt, dennoch hintergründig. Auch 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel, der für die Begrüßung und offizielle Eröffnung zuständig war, und ebenso auf eine Erfahrung als Meier-Lippe-Schüler zurückblicken kann, würdigte das „Schmunzeln in den Bildern“ von Ursel Decker als ganz eigenen visuellen Reiz.

Die Werke sind bis zum 1. März 2020 in Freudenberg zu sehen. Wer Ursel Decker noch einmal persönlich kennenlernen möchte, kann sie zu einer Sonderführung am Sonntag, 2. Februar 2020 ab 15:00 Uhr zu einer Sonderführung im Museum treffen.

Künstlerische Neugierde und Schaffenskraft

Ursel Decker präsentiert ihre Werke im 4Fachwerk-Museum

Das Kunstforum im Freudenberger 4Fachwerk-Museum „gehört“ in den nächsten Wochen der Netphener Künstlerin Ursel Decker. Sie zeigt Grafiken und Mischtechnik-Exponate, die in den zurückliegenden zehn Jahren entstanden sind.

Ursel Decker erblickte 1945 in Wilnsdorf-Anzhausen das Licht der Welt, wuchs in Siegen auf, war später bei einem Siegener Geldinstitut tätig. Aber: Dazwischen und danach spielte Kunst die große Rolle. Schon zu Schulzeiten hieß von Ursel, sie könne gut zeichnen. Sie besuchte also die Fachschule für Malen und Zeichnen in Siegen, ließ sich von Theo Meier-Lippe wie Siegfried Vogt inspirieren und ausbilden und war bald zu zahlreichen Ausstellungen eingeladen. 1991 nahm sich Ursel Decker eine künstlerische Auszeit, 2003 startete der Neubeginn mit Studien an der Universität Siegen, ihre gewählten Schwerpunkte „Grafik und Zeichnung“. Ursel Decker gehört heute dem Siegener Kunstverein an, ist seit 2016 Mitglied im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Westfalen e.V. sowie im Künstlerbund Südwestfalen. In inzwischen zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen fanden ihre Werke großen Zuspruch. Aber auch andere für Kunst zu begeistern, ist ihr ein Anliegen. Als Kursleiterin im Kreisklinikum half sie psychisch Erkrankten durch Malen eine Ausdrucksform zu finden oder Migranten, über die Kunst eine Brücke zur Integration zu bauen. Zur Umsetzung ihrer karikierenden Zeichnungen bevorzugt Ursel Decker Lithografie, Radierung und Mischtechniken. Ihre beliebtesten Themen sind der Mensch und seine Umwelt. Deshalb steht die Zeichnung im Mittelpunkt ihres Schaffens.

Die Ursel-Decker-Ausstellung wird am Freitag, 17. Januar 2020 um 19:00 Uhr im 4Fachwerk-Museum eröffnet. Ihr Künstlerkollege Kurt Wiesner, der zurzeit selbst mit der Ausstellung „geritzt, geätzt, geschnitten und gedruckt“ im Siegener Oberen Schloss vertreten ist, wird in einem „Künstler-Dialog“ Ursel Decker Wissenswertes zu Leben und Wirken entlocken. Und wenn dann „geschwätzt“ ist, kann 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel die von Michael Müller kuratierte Ausstellung eröffnen. Die Vernissage wird von Jan Backhaus (Querflöte) musikalisch umrahmt.

Die Werke sind bis zum 1. März 2020 in Freudenberg zu sehen.