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„LUST AUF MEER“

Kunstwerke von Sabine Lagin werden für optisches „Meeresrauschen“ im Alten Flecken sorgen. Ab dem 14. März 2025 sind ihre Bilder im 4Fachwerk-Museum zu sehen.

Sabine Lagin erliegt immer wieder ihrer Sehnsucht zum Meer: Die magischen Elemente des Wassers mit ihren Wellen- und Lichtspielen wecken bei der 1969 in Attendorn geborenen Künstlerin den Ansporn zum kreativen Handeln. Seit ihrer Jugendzeit, so bekennt sie, empfindet sie die faszinierende Wirkung des Meeres.

Besonders liebt die Sauerländerin die ostfriesischen Inseln. Hier geht sie auf Entdeckungstour, nimmt die Kraft der Wellenbewegungen, der scheinbar unendlichen Weite auf und sucht prägende wie stimmungsvolle Motive. 

Die Momente oder besonderen Orte wie Szenepunkte hält sie zunächst fotografisch fest, um dann davon ausgehend in ihrem Atelier Kunstwerke entstehen zu lassen, die diesen Augenblicken einen starken künstlerischen Ausdruck verleihen. 

„Es ist in der Tat eine Kunst, die Gefühle davon, wie das Meer mit allen fünf Sinnen wahrgenommen wird, gestalterisch so umzusetzen, dass beim Betrachter genau diese Faszination ausgelöst wird,“ sagt Ulrike David, die Kuratorin der Ausstellung „Lust auf Meer“ im Freudenberger 4Fachwerk-Museum. Lagin verstehe es ausgezeichnet, die Magie des Meeres in ihre Werke zu transportieren.

Es sind nicht nur in Acryl-Technik entstandene Bilder, die die Künstlerin bis Anfang Mai im Alten Flecken präsentiert. Inzwischen gehören auch Objekte aus Treibholz zu ihrem Oeuvre. Aus den Strand-Fundstücken entstehen ganz eigene farbig akzentuierte Kunstwerke. 

„Ich lege Wert darauf, dass alle meine Arbeiten individuelle Einzelstücke sind, mit meiner eigenen Technik gestaltet“ erklärt Sabine Lagin. Ihr Talent hat die Attendornerin in zahlreichen Kunstkursen professionalisiert und sich mit Akribie eine eigene Maltechnik erarbeitet. Mit Acrylfarbe und Spachteltechnik, aber ebenso mittels Collagen, bei denen sie Textfragmente ihren Kompositionen zufügt, entstehen ihre Gemälde. Im Sommer bildet ihre Terrasse ihr kreatives Arbeitsumfeld, ansonsten beherbergt das blaue Holzhaus ihr Atelier, in dem die ursprünglich ausgebildete Bibliotheksassistentin mit ihrem Mann und vier Kindern lebt.

Seit fast einem Jahrzehnt sind die Bilder von Sabine Lagin öffentlich zu sehen, sehr am Herzen lag hier die erste Ausstellung „direkt vor Ort“ auf der von ihr so geschätzten Insel Norderney. 

Sie empfindet den Lebensraum der Inseln mit ihren besonderen Landschaftskulissen, der einzigartigen Natur und Artenvielfalt inzwischen auch über die Kunst hinaus als persönliche Herausforderung: „Die immer größer werdende Belastung der Gewässer durch Plastikmüll bereitet mir große Sorgen.“ So gehöre es inzwischen zu ihrer Gewohnheit, Strandspaziergänge immer auch zum Müllsammeln zu nutzen. „Wenn meine Kunstwerke Begeisterung auslösen, sollen sie uns auch sagen, wir müssen uns anstrengen, unsere natürliche Umwelt zu erhalten.“

Die Ausstellung im Freudenberger 4Fachwerk-Museum ist bis zum 4. Mai 2025 zu sehen. Eröffnet wird sie am Freitag, 14. März 2025, um 19:00 Uhr. 

Das Museum ist mittwochs, samstags und sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Sonderführungen sind nach Absprache möglich. Der Eintritt beträgt 3 Euro.

Kunst als Erinnerungsarbeit, gestaltete Hoffnung auf Frieden

Die Ukrainerin Iryna Krut zeigt ihre Bilder in Freudenberg

Schon 2014 war die Ukraine durch Krieg belastet. Die Folgen der Krim-Annexion und des großangelegten russischen Überfalls auf ihr Heimatland bekommt die Familie Krut sehr früh hautnah zu spüren. Ihr Wohnhaus wird 2014 zerstört, ihre erste Flucht führt sie in die Zentralukraine nach Poltawa. Der erneute russische Angriffskrieg zwingt sie dazu, wieder ihre Heimat zu verlassen. Sie kommen 2022 nach Deutschland und Iryna Krut und ihr Mann Gennadiy leben heute in Siegen-Achenbach.

Auf diesen schicksalsschweren Lebensweg geht Kuratorin Beate Hundhausen in ihrer Vorstellung der Künstlerin Iryna Krut bei der Ausstellungseröffnung im Freudenberger 4Fachwerk-Museum ein. Denn: „Das Leiden unter dem Krieg, die Schmerzen durch die Zerstörung und die Erinnerung an ihre Heimat, die sie verlassen mussten, sind ihre Inspirationsquellen zum Malen.“ Ihre Motive strahlten die Sehnsucht nach Frieden, Ruhe Harmonie aus. Natur gebe ihr Kraft. „Inspirationsquellen“, so lautet dann folgerichtig der Titel der Ausstellung.

Diese Hoffnung nach Frieden drückt sich ebenso in den in ukrainischer Sprache vorgetragenen Liedern aus, die zu Beginn der kleine Chor vorträgt, bestehend aus dem Ehepaar Krut, ihre Tochter und ihrem Schwiegersohn, sowie von Sergey Kurdükov mit seiner Gitarre begleitet. Als außerordentlich stimmungsvoll und berührend erweisen sich die musikalischen Botschaften: „Lehre uns, der Herr, im Frieden zu leben, einander zu segnen und zu lieben“ oder „Möge der Frieden Gottes kommen, lass ihn bei mir beginnen.“

Iryna Krut, 1968 in Donezk geboren, studiert Architektur und fühlt sich immer schon zur Malerei hingezogen. Ab 1987 besucht sie Meisterkurse, immer bestrebt, ihre Malweise und kompositorischen Fähigkeiten zu verbessern. Sie entwickelt schnell ihren eigenen Stil, Experten zählen ihn zur „räumlichen Realismus“. Beate Hundhausen: „Ihre Werke lassen spüren, dass sie weit über eine sachlich-nüchterne Betrachtung hinausgehen. Eine intensiv emotionale geleitete Gestaltungskraft verbindet sich mit hoher Kunstfertigkeit.“

Das 4Fachwerk-Museum bietet jetzt eine umfassende Werkschau mit Landschaftsbildern, Architektur-Motiven und ganz unterschiedlichen Stillleben, die mit Ölfarben in verschiedenen Techniken entstanden sind.

4Fachwerk-Vorsitzender Klaus Siebel-Späth freut sich über die farbenfrohe und ausdrucksstarke Bilderauswahl. Tief beeindruckt zeigt er sich von der großen Anzahl von ukrainischen Landsleuten, die zur Vernissage nach Freudenberg mitgekommen sind. Sie feiern „ihre Künstlerin“. Die Eröffnungsfeier bietet sich so an, nicht nur über Kunst, sondern auch über das gemeinsame Leben fern der Ukraine zu sprechen. „Bilder kennen keine Sprachhemmnisse und sind deshalb bestens als Voraussetzung zum Dialog geeignet,“ so Siebel.

Die Ausstellung ist in der Freudenberger Altstadt bis zum 9. März zu sehen. Das Museum ist mittwochs, samstags und sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Sonderführungen sind nach Absprache möglich. Der Eintritt beträgt drei Euro.

Inspirationsquellen

Vernissage am 17. Januar 2025 um 19 Uhr

Das 4Fachwerk Museum Freudenberg lädt Sie herzlich zur Ausstellungseröffnung am 17.01. um 19 Uhr ein. Die Ausstellung mit Landschaftsmalerei & Stillleben von Iryna Krut findet vom 17.01. bis zum 09.03.2025 statt und ist immer mittwochs, samstag und sonntags von 14 bis 17 Uhr für Sie geöffnet.

Iryna Krut wurde 1968 in Donezk, im Osten der Ukraine, geboren. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Architektin. Seit 1987 setzte sie zugleich gezielt auf ihre Begabung als Malerin. Sie besuchte verschiedene Meistermalkurse. In ihren Werken wird ihr eigener Stil deutlich, den Experten dem räumlichen Realismus zuschreiben. Sie heben die visuelle Tiefe und das hohe künstlerische Niveau von ihr hervor.

Iryna Krut und ihre Familie leiden unter dem Angriffskrieg auf ihre Heimat. Nach der gewaltsamen Zerstörung ihres Wohnhauses zogen sie zunächst in die Zentralukraine nach Poltawa. Die russische Invasion in die Ukraine zwang dann schließlich zur Flucht der Familie nach Siegen. Die Erinnerung an ihre verlassene Heimat formt sich zu einer Inspirationsquelle, die ihr Kraft und Kreativität für ihr aktuelles Wirken als Künstlerin geben. Ihr Wunsch ist es, ihre neu entstandenen Bilder einem breiten Publikum zu präsentieren.

Im 4Fachwerk Museum sind u. a. Landschaftsbilder von der Krim oder auch Stillleben zu sehen, Motive, die sie mit Öllfarben und in verschiedenen Techniken gestaltet.

Öffnungszeiten des Museums: mittwochs, samstags und sonntags
14 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt 3 €.

Sonderführung durch Traumwelten-Ausstellung „zwischen den Jahren“

In der herausgehobenen Ausstellung zur Weihnachtszeit sind im 4Fachwerk-Museum derzeit Werke des Künstler-Ehepaars Sergej Pisarenko und Alla Strauta zu sehen. Deren Arbeiten als Grafiken, Aquarelle oder Ölbilder zeigen gegenständliche Motive. Mit den in ihrer Farbigkeit reduzierten Bildern gelingt es ihnen, in besonderer Weise bemerkenswerte Stimmungen auszulösen. Ihre Werke öffnen den Blick auf viele Details und Nuancen, können in eine geheimnisvolle Traumwelt entführen.

Sergej Pisarenko und Alla Strauta werden bei zwei Sonderführungen „zwischen den Jahren“ persönlich Einblicke in ihr künstlerisches Wirken geben.

Das Museum lädt dazu ein für Samstag, 28. Dezember 2024, und Sonntag, den 29. Dezember 2024. Die Führungen beginnen jeweils um 15:00 Uhr.


Beide präsentieren anrührende Bilder, die Emotionen wecken und Raum zur Interpretation geben. „Man sieht die Motive und fühlt sich in einen anderen Raum versetzt,“ sagt Kuratorin Dr. Ingrid Leopold.

Sergej Pisarenko und Alla Strauta sind international gefragt, mit ihren Werken in Sammlungen und Ausstellungen in ganz Europa wie in den Vereinigten Staaten vertreten. Das Künstlerpaar verbindet eine traditionelle osteuropäisch-akademische Ausbildung.

Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Januar 2025 in der Freudenberger Altstadt zu sehen.

„Lechtstonn“ wieder als humorvoller Rückblick

„Zu düster, um zu arbeiten, zu hell, um zu schlafen,“ Dieter Siebel erläuterte bei der zehnten Auflage der „Lechtstonn“ noch einmal das Empfinden der Flecker Vorfahren über diese besondere Tageszeit. Sie gab nach dem vollendeten Tagewerk die Gelegenheit, sich zu treffen, Neuigkeiten auszutauschen und witzige Begebenheiten zum Besten zu geben. Das geschah nun auch wieder im 4Fachwerk-Museum, bei der Dieter Siebel und Martin Quandel auch in die Rollen von „Henner und Frieder“ schlüpften. Diese Traditionsfiguren nahmen über Jahrzehnte öffentliches Leben aufs Korn, angereichert um so manche Geschichte zum Schmunzeln.

Nein, früher war nicht alles besser, viele Widrigkeiten mussten mit Humor ertragen werden. „Et gitt kene bessere Lüüh, allenfalls begütertere,“ so eine der vorgetragenen Weisheiten.
Die Zeiten waren andere, selbst mit Mäusen, die sich ausgerechnet in der Küchentisch-Schublade neben der Butter eingenistet hatten, mussten couragierte Großmütter umgehen. Gleichwohl galt den kleinen Nagetieren doch etwas Wohlwollen, denn „sie fangen keine Vögel und ‚bluffen‘ (bellen) nicht“.

„Man möge sie hegen und pflegen, solange sie steht,“ zitierte Martin Quandel aus dem Gedicht von Selma Quandel über den Flecken, dass diese zur Freudenberger 500-Jahrfeier dichtete. Zu Beginn zeigte er Leuchten und Lampen aus längst vergangenen Zeiten, die damals die Zimmer ein wenig erhellten.

Als Dieter Siebel in der Marktstraße seine Jugendzeit verlebte, waren alleine hier 38 Kinder zuhause. Die spielten zusammen, dachten sich aber auch so manchen Streich aus.
Viele lustige Begebenheiten entwickeln sich in dem Bemühen der Jüngsten, ihre „platte“ Umgangssprache ins schulische Hochdeutsch zu übersetzen. Der vorgelesene Aufsatz „Ein Gang durchs Jahr“ strapazierte deutlich die Lachmuskeln. 

Viele „Verzärrlcher“ hängen mit Freudenberger Originalen zusammen, deren Namen den vielen Gästen des Abends immer noch präsent waren. 4Fachwerk-Vorsitzender Klaus Siebel-Späth freute sich über den großen Zuspruch zu diesem Vortragsabend. Neben dem anhaltenden Beifall dürfte der vielfach geäußerte Wunsch nach „Fortsetzung“ bedeuten, dass den Besucherinnen und Besuchern der humorvolle Rückblick gefallen hat.

DIETER SIEBEL FÜR SEIN VIELFÄLTIGES ENGAGEMENT GEWÜRDIGT

„Mit der Auszeichnung durch die Ehrennadel schließen wir uns in großer Dankbarkeit der Anerkennung für Dieter Siebel ausdrücklich an,“ hieß es am Donnerstag Abend in der Aula des Schulzentrums Eicher Seite. Anlässlich des „Stadtgeburtstages“ am 7. November hatte die Arbeitsgemeinschaft Freudenberger Heimatvereine (ARGE) zu ihrem Jahresempfang eingeladen. Dort werden traditionell Freudenberger Bürgerinnen und Bürger für ihr ehrenamtliches Wirken gewürdigt. In diesem Jahr gehörte Dieter Siebel zu den Geehrten.

4Fachwerk-Vorsitzender Klaus Siebel-Späth gratulierte vor Ort seinem Amtsvorgänger, ebenso Bürgermeisterin Nicole Reschke.

In der vom ARGE-Vorsitzenden Bernd Brandemnann vorgetragenen Laudatio wurde besonders auf Dieter Siebels Initiativen für das ehemalige Stadtmuseum hingewiesen. Weiter hieß es darin: „Er liebt den Flecken als seine Heimat, hier ist er aufgewachsen und hat in diesen Gassen seine Jugend erlebt. Diese Verbundenheit wird deutlich bei den vielen Stadtführungen, bei denen er Besuchergruppen aus dem In- und Ausland das Besondere der Altstadt mit großem Eifer, Freude und Wissen nahe bringt.

 Dieter Siebel erfand das Erzählformat „Flecker Lechtstonn“, um Freudenberger Geschichte, Geschichten, Besonderheiten und Persönlichkeiten in Erinnerung zu behalten.

 Viele Zeit seines Lebens schenkte er den Menschen seiner Heimatstadt in vielen Funktionen: Er war sogar einmal ehrenamtlicher Stadtjugendpfleger, übte zahlreiche Aufgaben im CVJM aus und als kunstbeflissener Akteur förderte er so viele Freudenberger in Sachen Kunst und Kultur.“

Am 7. November 1456, vor nunmehr 568 Jahren, wurden dem Flecken Freudenberg seine Freiheitsrechte durch Graf Johann IV von Nassau-Dillenburg (1410-1475) erneut bestätigt. Dieses Datum bildete die Grundlage für mehrere Stadtjubiläen.