Am Freitag, den 9. Juni, wurde die Ausstellung mit Werken der Künstler Helmut Riekel, Dieter Siebel und Michael G. Müller im Rahmen des Siegener Kunststommers 2017 feierlich eröffnet.
Archiv der Kategorie: Kunstforum
Vernissage zur Ausstellung „AUFHEBUNGEN“ am 9. Juni 2017
Etwas aufheben und künstlerisch veredeln…
Die nächste Ausstellung im Freudenberger 4Fachwerk-Mittendrin-Museum präsentiert die drei Künstler Helmut Riekel, Dieter Siebel und Michael G. Müller. Sie verbindet das Faible, leidenschaftliche Sammler für solche Dinge zu sein, die sie später in ihre Kunstwerke einarbeiten.
So verstehen sie ihre Kunst als eine Art von Spurensicherung. Ihre Themen und Materialien konzentriert sich also auf den Alltag: Das gewöhnlich Unbeachtete oder Vernachlässigte, das Wertlose oder Morbide, kann zum Auslöser einer Bildidee werden. So unterschiedliche Fundstücke, wie Utensilien aus dem Haushalt, verwittertes Holz, verrostete Eisenteile, ausgediente Werkzeuge und andere benutzte Materialien lösen sie aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang und fügen sie zu vielschichtigen Kompositionen zusammen.
Mit ihren Collagen und Assemblagen schlagen sie einen spannungsvollen formalen und inhaltlichen Dialog zwischen dem Gestern und dem Heute, zwischen dem Vergessenen und dem Offensichtlichen. Man ist stets gewillt, dem vorgeführten Umgang mit Material, Farben, Formen und geheimen Botschaften buchstäblich auf der Spur zu bleiben, um seinen ganz eigenen Weg durch die Erinnerung zu erblicken und zu finden.
Die Ausstellung wird am Freitag, 9. Juni 2017, um 19:00 Uhr eröffnet. Die Künstler werden im Gespräch ihr Wirken erläutern. Für die musikalische Umrahmung sorgt Dominik Hindenberg mit seiner Gitarre. Die Präsentation „AUFHEBUNGEN“ gehört zum KunstSommer 2017 des Siegener Kunstvereins.
4FACHWERK lädt zur Vernissage wie zur Berichterstattung sehr herzlich ein.
Das ehrenamtlich geführte Museum ist immer mittwochs, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 3 Euro.
Vernissage „ARBEITEN AUF PAPIER“ – Papier zu Kunst veredeln
Susanne Krüger blickte auf eine lange Zeitreihe zurück: Zur Einführung ihrer gemeinsam mit Annette Wojtkowiak bestückten Ausstellung ging sie zunächst auf die Geschichte des Papiers ein. Denn das „Trägermaterial“ ihrer Kunstwerke gibt der Ausstellung ihren Titel: „Arbeiten auf Papier“. Da taucht im 4. Jahrtausend vor Christus Papyrus in Ägypten auf. Pergament, das ursprüngliche Schreibmaterial des Orients findet bis zum 14. Jahrhundert Verwendung ebenso in der neu aufkommenden Buchform. Der Siegeszug des Papiers nimmt seinen Lauf über Bagdad und Damaskus, 1154 wird die erste Papierfabrik in Spanien gegründet. Für 1319 ist die Papiererzeugung in Nürnberg belegt. Das dort hergestellte Ochsenkopfpapier, benannt nach dem Wasserzeichen, gewinnt für die Kunst eine große Bedeutung.
Von Papyrus, Bütten, Packpapier über handgeschöpfte und Japan-Papiere reicht die Bandbreite, auf denen die Werke der beiden Künstlerinnen in der Freudenberger Ausstellung zu sehen sind. „Dieses Museum mit seinem ganz eigenen Ambiente erscheint uns besonders gut für unsere Arbeiten geeignet“, so Susanne Krüger. In der Tat: Den Ausstellungsbereich des Museums im Alten Flecken haben beide in ein kleines Kunst-Kabinett verwandelt, wofür man Zeit mitbringen sollte. Denn es gibt viel zu entdecken. Die Werkschau zeigt, wie die Strukturen der Oberflächen, das Gewicht und Farben von Papier maßgeblichen Einfluss auf das kreative Ergebnis nehmen. Zu sehen sind Arbeiten in höchster handwerklicher Genauigkeit, die sowohl präzise Darstellungskunst wie sichere künstlerische Komposition erkennen lassen. Bei anderen Grafiken beeindruckt der Mut zur Fläche und Farbe. Insgesamt präsentieren beide eine Vielfalt von Ausdrucksmöglichkeiten, die erst einmal überwältigen und denen deshalb Muse zur differenzierten Betrachtung geschenkt werden sollte. Radierungen auf Kupferdruckpapier gesellen sich zu Tuschezeichnungen auf ganz glattem Layoutpapier und Aquarelle lassen sich auf Bütten und Torchonpapier finden. Bleistift- und Buntstiftzeichnungen auf Universalpapier sind genauso vertreten wie Acrylmalereien auf Spezialpapieren.
Die zahlreichen Gäste beim Eröffnungsabend nutzten intensiv die Gelegenheit zum Schauen und Nachfragen, wozu 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel in seiner Begrüßung ausdrücklich ermuntert hatte. Den Part der musikalischen Begleitung zu dieser Vernissage übernahm Roland Jung mit seiner Gitarre.
Die Ausstellung der Arbeiten von Susanne Krüger und Annette Wojtkowiak dauert bis zum 4. Juni 2017.
SUSANNE KRÜGER & ANNETTE WOJTKOWIAK – ARBEITEN AUF PAPIER
Die deutsche Papierindustrie produziert jährlich etwa 22,5 Millionen Tonnen Papier. Als Verpackungsmaterial oder Druck- und Schreibpapier nimmt es seinen Weg. Für Kunst auf Papier bedarf es dann ambitionierter Künstler, die mit dem Zutun von Farben, Linien, Flächen und der eigenen Kreativität für eine neue Dimension sorgen. Das „Trägermaterial“ wird Mittel und Oberfläche, um Ideen auszudrücken. Natürlich nehmen auch die Papiersorte und -struktur erheblichen Einfluss auf das kreative Ergebnis.
Zwei Siegerländer Künstlerinnen, Susanne Krüger (Jahrgang 1960, Siegen) und Annette Wojtkowiak (Jahrgang 1961, Wilnsdorf), beide Mitglied im Siegener Kunstverein, präsentieren ihre Werke, die sie „Arbeiten auf Papier“ nennen, in der Zeit vom 6. Mai 2017 bis zum 6. Juni 2017 im Freudenberger 4Fachwerk-Mittendrin-Museum.
Bei Susanne Krüger, auch VHS-Dozentin für Malerei, reicht die Bandbreite von Tuschezeichnungen über Mischtechniken bis zu Aquarellen. In ihren Bildern herrscht das Gegenständliche vor, das in Anlehnung an die natürliche Form gestaltet wird. So finden sich auch surrealistische bis expressionistische Züge. Intention ist die Hoffnung auf ein harmonisches Miteinander bei der Nutzung unseres gemeinsamen Lebensraumes von Pflanze, Tier und Mensch.
Malen, Zeichnen und Experimentieren mit Farbe und Stift sind für die Diplom-Pädagogin Annette Wojtkowiak die Mittel, die es ihr ermöglichen, ihre persönliche Sichtweise auf Papier und auf Leinwand festzuhalten, Licht und Schatten einzufangen und neue Eindrücke zu vermitteln. Dabei soll beim Betrachten immer noch Raum für Phantasie und Interpretation vorhanden sein, gestützt durch ein bewusstes Wechselspiel von Abstraktion und Gegenständlichkeit.
Das Museum lädt zur Vernissage am Freitag, 5. Mai 2017, um 19:00 Uhr wie zur Berichterstattung sehr herzlich ein.
Das ehrenamtlich geführte Museum ist immer mittwochs, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 3 Euro.
Der Stein – als Maler und als Material – Vernissage am 31.03.2017
Der Stein – als Maler und als Material
Zwei Kategorien Kunst, unter dem Stichwort „Stein“ verbunden, verdoppelte offensichtlich das Interesse an der Eröffnung einer in vielfacher Hinsicht bemerkenswerten Ausstellung. Viele Kunstbegeisterte fanden sich jedenfalls im Freudenberger 4Fachwerk-Museum ein und ihnen wurden zunächst zwei kenntnisreiche Einführungen geboten.
Dr. Ingrid Leopold ging weit zurück in ihren Betrachtungen, um die Bedeutung des Materials Stein herauszuarbeiten. Er diente dem Funkenschlag, der Verteidigung, lässt sich zu Schutzwällen aufrichten und Steine sind nicht zuletzt Symbol für Beständigkeit und Macht. Und dann wurde er für die Kunst entdeckt. Denn Steine erfahren durch die schöpferische Bearbeitung eine Entmaterialisierung und Verwandlung. Zu solchen, die dem Stein Säge, Meißel, Raspel, Reibe und Schmirgelpapier zu Leibe rücken, ihm durch gestaltende Hand Leben einhauchen gehören die acht Bildhauerinnen, die sich unter dem Namen „SKULPTURA 17“ zusammen getan haben: Zum alten Stamm gehören noch Elisabeth Mangelsdorf, Helga Al-Khanak, Gertrud Müllmerstadt und Elisabeth Marx. Vier Neue, so Ingrid Leopold, seien hinzu gekommen: Doris Kunze, Gerda Reichelt, Charlotte Dax und Erika Stei.
„Deren Kunst halt viel mit Ästhetik zu tun“, lobte die Laudatorin voller Hochachtung für das Geschick und die Kreativität der Künstlerinnen.
Den Maler Friedrich Wilhelm Stein (1926-1993) vorzustellen übernahm Dieter Siebel. In seinen Ausführungen wurde deutlich, dass er diesen in Dahlbruch geborenen und zuletzt – seit 1966 – in Freudenberg lebenden Künstler nicht nur kannte, mit ihm zusammenarbeitete, sondern mit ihm auch freundschaftlich verbunden war. Siebel erläuterte die künstlerische Entwicklung Stein entlang einer biografischen Schilderung: „Malen gehörte eigentlich schon immer zu Frieders Leidenschaft.“ Er sei aber zunächst als Kaufmann in der Stahlbranche tätig gewesen, viel unterwegs – und habe dabei auch in Sachen Kunst eine Menge gesehen. Dann ließ er sich im Atelier von Theo Meier-Lippe professionell ausbilden, 1964 habe eine erste Ausstellung stattgefunden. Ab 1976, so Siebel, habe Stein seinen ganz eigenen Stil gefunden: „Sand, Leim, Tempera und Ölfarben, mit dieser Mischtechnik brach sozusagen ein neues Zeitalter seiner Gestaltung an.“
Stein selbst habe seine Bilder als „Landschaften der Seele“ bezeichnet, denen er durchweg keine Titel gegeben habe, um die Freiheit in der Begegnung mit den Arbeiten zu ermöglichen.
„Stein war als Künstler akzeptiert und gefragt“, auch daran erinnerte Siebel. So erhielt er Aufträge die Trilogie im großen Saal des Tillmann-Siebel-Hauses, schuf ein großformatiges Gemälde für die Festsaal des Friedenshortes oder bekam den Auftrag für die Gestaltung des Wandteppichs im Evangelischen Gemeindezentrum Büschergrund. „Es gab kaum noch einen kunstliebenden Flecker ohne einen ‚echten Stein’ zuhause.“
Die jetzige Werkschau ermöglichte allerdings die Tochter des Künstlers, Heike Stein-Paul, die es sich auch nicht hatte nehmen lassen, gemeinsam mit ihrem Mann Jörg Paul zur festlichen Ausstellungs-eröffnung zu kommen. Ebenfalls besonders herzlich begrüße Dieter Siebel Frieders Bruder Rolf Stein, von Hilchenbach aus ebenfalls künstlerisch seit langem tätig.
Das Museum im Alten Flecken kann also zur Zeit als „steinreich“ angesehen werden, was die ausgestellten grafischen und figürlichen Werke angeht. Die Ausstellung „Steinzeit“ wird noch bis zum 30. April 2017 zu sehen sein.
Der Eröffnungsabend zeigte, wie sehr beide künstlerische Aus-drucksformen zum Dialog anregen. „Wir meinen, dass diese Zusammenführung von Malerei und Bildhauerarbeiten ein ganz besonderes ästhetisches Erlebnis darstellt,“ freuten sich Dr. Ingrid Leopold und Dieter Siebel über den schon großen Zuspruch.
Die Steinzeit beginnt… am 31. März 2017
Ein Wortspiel umschreibt die Inhalte der nächsten Sonderausstellung im Freudenberger 4Fachwerk-Museum: STEINZEIT.
Es beinhaltet einerseits den Hinweis auf eine Präsentation von Werken des Freudenberger Malers Friedrich-Wilhelm Stein (1926-1993) und andererseits den auf den Werkstoff Stein, mit dem sich die Künstlerinnen-Gruppe SKULPTURA 17 beschäftigt.
„In der Kombination des graphischen Werks von Stein und den sehr ausdrucksstarken Bildhauerarbeiten versprechen wir uns eine ungewöhnliche Ausstellung, die ihren ganz besonderen Reiz haben dürfte“, freut sich 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel.
Am Eröffnungsabend, Freitag, 31. März 2017, 19:00 Uhr, wird er Leben und Werk von Friedrich-Wilhelm Stein erläutern und Dr. Ingrid Leopold das Wirken der Bildhauerinnen Helga Al-Khanak, Doris Kunze, Elisbaeth Marx, Erika Stel, Liesel Mangelsdorf, Gertrud Müllmerstadt und Gerda Reichelt vorstellen.
Friedrich W. Stein zählt zu den bekannten und erfolgreichen Künstlern, die in Freudenberg gewirkt haben. „Mein Malen ist ein immer wieder neu aufgenommenes Suchen um ausdrücken zu können, was ich fühle, was mich bewegt“, erläuterte er selbst einst sein Schaffen. Zu seinen Arbeiten gehörten auch großformatige Auftragswerke, wie etwa die Bildfolge im großen Saal des Freudenberger Tillmann-Siebel-Hauses oder im Festsaal des Friedenshortes.
Friedrich Wilhelm Stein, 1926 in Dahlbruch geboren, war zunächst als Kaufmann tätig. Später entschloss er sich zu einer beruflichen Umorientierung. Von 1960 bis 1964 ließ er sich in der Malschule und im Atelier von Theo Meier-Lippe ausbilden. Sein künstlerischer Weg führte ihn von der gegenständlichen zur gegenstandslosen Malerei. Stein entwickelte eine eigene Mischtechnik mit Sand, Leim, Tempera und Ölfarben. Über die Grenzen der Region hinaus bekannt wurde er durch zahlreiche Ausstellungen. Er gehörte der Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler und dem Berufsverband Bildender Künstler in Dortmund an. In Freudenberg lebte Stein mit seiner Familie ab 1966 bis zu seinem Tod im Jahr 1993.
Die Arbeiten der „SKULPTURA 17“- Künstlerinnen sind sowohl bildhauerische Auseinandersetzungen abstrakter Art, als auch naturalistisch geprägte Inspirationen.
Nach Besuch der Schule für Gestaltung des Kreises Siegen-Wittgenstein unter Leitung der Siegerländer Künstlerin Ruth Fay haben sie sich 1992 zusammengetan, um weiterhin künstlerisch tätig zu sein. Zumeist einmal wöchentlich treffen sie sich in ihrem gemeinschaftlichen Atelier in Hilchenbach, um dem Stein „Leben einzuhauchen.“ Es entstehen Skulpturen aus Speckstein, Alabaster, Basalt oder Sandstein. Auch Skulpturen in Bronze gehören zu dem Repertoire. Von den Gründungsmitgliedern sind noch fünf Bildhauerinnen im Team, drei „Neue“ sind hinzugekommen.
Dr. Ingrid Leopold: „Es werden einprägsame Arbeiten zu sehen sein, an denen das besondere Gespür, handwerkliches Geschick und viel Fantasie für das bildhauerische Schaffen richtig gut erkennbar werden.“
Die Ausstellung ist bis zum 30. April 2017 zu sehen. Das Museum im Alten Flecken ist mittwochs, samstags und sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 3 Euro.