Archiv der Kategorie: Kunstforum

Ausstellungseröffnung „Adolf Saenger zum Gedächtnis“

„Adolf Saenger zum Gedächtnis“ lautet der Titel der aktuellen Ausstellung, die an den herausragenden Siegerländer Maler erinnert. Dr. Ingrid Leopold, die als Kuratorin mit 55 seiner Werke eine einzigartige Werkschau zusammenstellte, ging in ihrer Eröffnungsrede auf das Leben und Wirken des Künstlers ein. Der Einladung zur Vernissage im adventlich geschmückten Alten Flecken waren viele Interessierte und Kunstbegeisterte aus Nah und Fern gefolgt. Lange nutzten sie die Gelegenheit, sich Gemälde und Zeichnungen genau anzuschauen und sich im Gespräch darüber auszutauschen. Viel Anerkennung gab es für den Maler, großen Beifall für die einfühlsame Interpretation durch Ingrid Leopold wie für die musikalische Umrahmung durch Marianne Dorndorf (Gesang) und Roland Jung (Gitarre).

Ausstellung im „Alten Flecken“ erinnert an den Maler Adolf Saenger

Mit einer ganz besonderen Werkschau vollendet das Freudenberger 4Fachwerk-Museum seinen diesjährigen Ausstellungsreigen. Das Wirken des weit über die Region bekannten Siegerländer Malers Adolf Saenger ist dabei in einer einzigartigen Präsentation zu sehen. Insgesamt 55 Werke konnte dafür die Kuratorin Dr. Ingrid Leopold von zahlreichen Leihgebern zusammenstellen. Sie wird auch die einführenden Worte bei der Ausstellungseröffnung am Freitag, 25. November 2016, 19:00 Uhr im Museum sprechen.

Adolf Saenger (23. März 1884 – 7. Mai 1961) stammt aus einer Bauernfamilie in Niederdielfen (Wilnsdorf). Er absolvierte zunächst eine Lehre als Kesselschmied und erhielt nach einer Verletzung im 1. Weltkrieg Zeichenunterricht in einem Dortmunder Werkstätten-Lazarett. Weitere Ausbildungsstationen waren dann ab 1917 die Kunstgewerbeschule München und 1920 die Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Als Saengers Berliner Atelier 1943 durch Kriegseinwirkungen zerstört wurde, zog er wieder in seinen Siegerländer Geburtsort zurück. Er schuf Ölgemälde und Zeichnungen, Glasfenster sowie gestaltete Medaillen und Münzen.

Mit Freudenberg ist Adolf Saenger in besonderer Weise verbunden. Er entwarf nicht nur den zur 500-Jahrfeier im Jahr 1956 geprägten Stadtdukaten, der bis heute auch die Bürgermeisterkette ziert. Ebenso gestaltete er die Glasfenster im historischen Rathaussaal. Es sind Motive aus der Freudenberger Wirtschafts- und Sozialgeschichte in seiner ganz eigenen Handschrift. Sind es hier prägnante figürliche Darstellungen, werden in der Ausstellung ganz exemplarische Werke seiner Landschaftsmotive gezeigt. Gilt er doch als der Maler, der das Wesen der Siegerländer Landschaft und des Siegerländer Menschen am vollkommensten erfasste.

Auch Gesang wird die Vernissage der Sänger-Ausstellung bereichern: Marianne Dorndorf, begleitet auf der Gitarre von Roland Jung, beide im Freudenberger Chor „Die Zwischentöne“ aktiv“, sorgen für den musikalischen Rahmen.

Ausstellungseröffnung Siegfried Reich an der Stolpe

Siegfried Reich an der Stolpe – ein Werk „reich an Ideen“

Ein Querschnitt des Schaffens dieses Malers jetzt in Freudenberg zu sehen

Er wollte unbedingt ein Stück Heimat auf diese Weise mitnehmen. So erläuterte Siegfried Reich selbst seinen Namenszusatz. Der Künstler, geboren 1912 in dem Fischerdorf Stolp am Fluss Stolpe in Pommern, setzte den Ort fortan an seinen Namen: Siegfried Reich an der Stolpe. Die Nähe zu Max Pechstein (1881–1955), einem der führenden Vertreter des deutschen Expressionismus, prägte ein Stück weit seinen Lebensweg, der ihn bald nach Berlin führt. Hier studierte er an der Kunstgewerbeschule, später an der Akademie für bildende Künste. Bald griff er surrealistische und abstrakte Tendenzen auf. Auch er erlebte die bittere Erfahrung, wie seine Bilder als „entartet“ beschlagnahmt werden.

Nach dem Krieg 1946 lässt sich Reich an der Stolpe in Frankfurt am Main nieder. Der Ortswechsel und die Kriegserlebnisse markieren einen künstlerischen Neubeginn, er beteiligt sich in den kommenden Jahren lebhaft am Diskurs über neue Formen in der Kunst.

Die Künstlergruppe CoBrA lädt ihn zu Ausstellungen ein. Mit diesem Namen, der die Anfangsbuchstaben der Hauptstädte Copenhagen, Brüssel und Amsterdam kombiniert, markieren die Künstler die internationale Ausrichtung ihrer progressiven Gruppe. Bald verlegt Siegfried Reich an der Stolpe seinen Lebensmittelpunkt nach Spanien, wo er auch 2001 in Altea  stirbt.

In einen überaus kenntnisreichen Vortrag zur Vernissage widmete sich Dr. Gunhild Zimmermann-Müller dem Künstler und seinem Werk. Die Vertreter der klassischen Moderne hätten ein neues Weltbild geschaffen, selbst geprägt durch Zerrissenheit und Zerstörung in ihrer Biographie. Von Siegfried Reich an der Stolpe gehe eine deutliche grundsätzliche Lebensbejahung aus. Er habe ein faszinierendes Faible für kräftige und effektvolle Farben gehabt. Gunhild Müller-Zimmermann schildert den Maler als ausgesprochenen Individualisten, der die von ihm wahrgenommenen Erlebnisse in künstlerische Formen gegossen habe. Immer sei seine Nähe zur Natur spürbar: „Seine Bilder strahlen einen Zauber aus, sie beschrieben eine von Erdenschwere befreite Zukunftswelt.“ Er konfrontiere die Betrachter seiner Werke mit einer Energie aus vielschichtigen Malweisen und transportiere mit seiner „gefühlten Realität“ menschliche Sehnsüchte.

Die Tochter des Malers, Beatrice Schneider, bedankte sich ausdrücklich, dass die von ihr bestückte Ausstellung in dem kleinen aber feinen Freudenberger Museum möglich werden konnte. Ebenso fand die intensive Vorbereitung durch Dr. Ingrid Leopold ihre Anerkennung.

Eine breite Übersicht der Werke des Malers ist nun noch bis zum 20. November im Freudenberger Mittendrin-Museum zu sehen. Die Ausstellung, die den Titel  „Emotionalismus und informelle Malerei“ trägt, kann jeweils mittwochs, samstags und sonntags von 14 Uhr bis 17 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt beträgt 3 Euro.

 

 

 

Ausstellung Siegfried Reich an der Stolpe – Emotionalismus und Informelle Malerei

Am 15. Oktober beginnt mit der Vernissage um 18 Uhr die Ausstellung mit Werken von Siegfried Reich an der Stolpe

Die Laudatio wird von Frau Dr. Gunhilde Müller-Zimmermann gehalten. Für die musikalische Umrahmung sorgt „der reisende Musiker“ Jisipu Lung.

Siegfried Reich an der Stolpe, geboren 1912 in Stolp an der Stolpe/Pommern, studierte in den 30er Jahren in Berlin. Während die frühen Werke noch durch die persönliche Bekanntschaft des Künstlers mit bedeutenden Vertretern des Deutschen Expressionismus – etwa Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff – geprägt sind, greift er bald surrealistische, abstrakte Tendenzen auf.

Nach dem Krieg 1946 lässt sich Reich an der Stolpe in Frankfurt am Main nieder. Der Ortswechsel und die Kriegserlebnisse markieren einen künstlerischen Neubeginn. Als Mitbegründer der Zimmergalerie Franck beteiligt er sich in den kommenden Jahren lebhaft am Diskurs über neue Formen in der Kunst. In diesem Kontext wird Siegfried Reich an der Stolpe 1951 von den Mitgliedern der Künstlergruppe CoBrA eingeladen, eine gemeinsame Ausstellung im Palais des Beaux-Arts in Lüttich zu realisieren.

In den 50er Jahren wendet sich Reich an der Stolpe dem Informel zu. Bis in die 60er Jahre, als er sich nach Spanien zurückzieht, folgen zahlreiche Ausstellungen, davon mehrfach bei der renommierten Frankfurter Galerie Hanna Bekker vom Rath. Neben den expressiven, surrealen und informellen Tendenzen wurden in der Malerei von Reich an der Stolpe zu-nehmend emotionale Elemente wirksam. Bezeichnend für sein gesamtes Werk ist der Begriff „Emotionalismus“ – der das Wahrnehmen, Filtern und Übertragen von Erlebnissen umfasst. Dr. Barski von der Künstlergilde hatte Reich an der Stolpe für den Lovis-Corinth-Preis Ehrengabe vorgeschlagen, der ihm 1996 in einem großen Festakt verliehen wurde.

Am 30.11.2001 verstarb Siegfried Reich an der Stolpe in Spanien.

Öffnungszeiten: mittwochs, samstags und sonntags 14-17 Uhr
Der Eintritt beträgt 3 €

Ausstellung „Farben – Formen – Fantasien

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG „FARBEN – FORMEN – FANTASIEN“

Am Freitag, den 26. August, wurde bei hochsommerlichen Temperaturen die Ausstellung im Rahmen des Siegener Kunstsommers von Bianca Torrado-Berner und Ihrem Schwiegervater Wilhelm Berner in Freudenberg eröffnet.

Die vielfältigen Werke können noch bis zum 9. Oktober immer mittwochs, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr bestaunt werden.

Ausstellungseröffnung am Freitag, 26. August: FARBEN – FORMEN – FANTASIEN

Um 19 Uhr wird im 4FACHWERK MITTENDRIN MUSEUM die neue Ausstellung eröffnet. Unter dem Titel „FARBEN – FORMEN – FANTASIEN“ präsentieren Bianca Torrado-Berner und Wilhelm Berner Skulpturen und Malerei.

AUSSTELLUNG VOM 27.8. BIS ZUM 9.10.2016

Als Bühnenplastikerin und -malerin, mit dem Schwerpunkt Plastik, führte Bianca Torrado-Berners Weg in den letzten 15 Jahren durch viele kreative und spannende Wirkungskreise. Mit einem eigenen Atelier im schönen „Alten Flecken“ in Freudenberg hat sich die Künstlerin einen Traum erfüllt. Weiterhin arbeitet sie freischaffend für Theater, Film & Fernsehen, Musicals und Privat- und Geschäftskunden. Sie plant, entwirft und baut jede Art von Plastiken, Skulpturen und Malereien. Ob klein oder groß, klassisch oder modern, Phantasie- oder Comicfigur – alles ist machbar. Auch Materialimitationen wie Holz, Marmor oder vielseitige Patina gehören zu ihrem Repertoire. Die Künstlerin legt großen Wert auf ein hohes Maß an Lebendigkeit, welches durch Qualität, Genauigkeit und Oberflächenbehandlung erzielt wird. Gerne probiert Bianca Torrado-Berner Neues aus und entdeckt die Wirkung unterschiedlicher Ausdrucksformen.

Die Arbeiten von Wilhelm Berner zeugen von verblüffender Individualität. Egal, ob er sich nach einem bestimmten Thema ausrichten muss, oder ob er seiner Phantasie freien Lauf lassen kann, er beginnt meistens nach der Grundierung seines Bildträgers mit Acrylfarbe zu experimentieren, er spielt mit Farben und Formen und erschafft Räumlichkeit mit Materialien wie Sand, Textil, Holz, Wellpappe oder Spiegelelementen. Dabei sind ihm Kontraste von der klaren Fläche zur dichten, möglichst erhabenen Struktur von großer Bedeutung. Intuitiv steuert er sein Motiv an. Seine Motive spiegeln häufig zeitnahe bzw. zeitkritische Themen wieder. Der Mensch, mit seinen Empathien und Neigungen, gibt immer wieder Anlass für künstlerische Ausdrucksformen.