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HERMANN HESSE – Weitere Lesung im Stadtmuseum

Auch Hermann Hesse, der Literatur-Nobelpreisträger von 1946, gehört zu den berühmten Persönlichkeiten, die Armin Mueller-Stahl portraitierte. Das Werk ist derzeit im Freudenberger Stadtmuseum zu sehen. Dem Schriftsteller wird jetzt innerhalb des Rahmenprogramms zur Präsentation dieser Ausstellung „MENSCHEN.BILDER“ eine Lesung gewidmet. Der Verein 4FACHWERK Freudenberg e.V. lädt dazu am Dienstag, dem 13. Mai 2014 um 17.00 Uhr, in das „Mittendrin-Museum“ ein (Eintritt 4 Euro).

Hermann Hesse (1877 – 1962) gehört zu den meistgelesenen deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. „Sein Werk, das als eine einzige Autobiografie gelesen werden kann, führt auf ‚einen Weg nach innen’, erläutert Dr. Ingrid Leopold, die die Veranstaltung vorbereitet. Sie wird gemeinsam mit Elisabeth Mangelsdorf ausgewählte Texte von Hermann Hesse vorstellen. „Auch mit diesem Nachmittag wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die kulturelle Szene Freudenbergs zu beleben“, so Ingrid Leopold, die Vize-Vorsitzende des neuen Museum-Vereins, die seit Jahren auch ein Literaturcafé für Senioren anbietet.

„Die Vita von Hermann Hesse zeigt interessante Anknüpfungspunkte zu unserem Museum“, findet 4FACHWERK-Vorsitzender Dieter Siebel. Hesse begann seine berufliche Ausbildung zunächst mit einer Mechaniker-Lehre in der Calwer Turmuhrenfabrik, bevor er sich dann zum Buchhändler ausbilden ließ und erste Texte veröffentlichte. Im Alter von 40 Jahren begann er zu malen. Er habe, so heißt es, seine ‚Therapie zur Leidenschaft’ geführt. Etwa 3000 Aquarelle sind das Ergebnis dieser Begeisterung. „Von der Uhrentradition bis zum Kunstforum reicht ja auch der Spannungsbogen unseres Museums“, erläutert Siebel. Daneben komplettieren „Stadtgeschichte“ und „Kreativwerkstatt“ die vier Schwerpunkte, die zu der Namensgebung des Vereins 4FACHWERK beitragen.

Für die Freiheit: Heinrich Heine und Armin Mueller-Stahl

Im Mittelpunkt des Rahmenprogrammes der Armin-Mueller-Stahl-Präsentation MENSCHEN.BILDER des Freudenberger Stadtmuseums steht jetzt der Dichter Heinrich Heine. Ihm widmet Ulrich Tiede am Donnerstag, 8. Mai 2014, um 17:00 Uhr eine Lesung (Eintritt 4 Euro).

Ulrich Tiede sieht in Heine den letzten Dichter der alten lyrischen Schule der Deutschen und somit zugleich den Wegbereiter moderner deutscher Lyrik: „Er war ein Erfolgsschriftsteller. Allein seine Sammlung ‚Buch der Lieder’ erschien bereits zu seinen Lebzeiten in 13 Auflagen. Seine scharfzüngige Kritik an den deutschen wie französischen Gesellschaftsverhältnissen verpackte er gekonnt in Lyrik und Prosa“. Heine dürfe ebenso als erster Reisejournalist gelten.

Heinrich Heine – wegen seiner politischen, anti-nationalistischen Ansichten zunehmend angefeindet und gefürchtet – vor allem in Preußen –, siedelte 1831 nach Paris über. Hier begann seine zweite Lebens- und Schaffensphase.
Seine erste Arbeit aus Paris war interessanter Weise ein Bericht über die Gemäldeausstellung im Pariser Salon für eine deutsche Zeitschrift, in dem er u. a. das von Eugène Delacroix ausgestellte Gemälde „Die Freiheit führt das Volk“ von 1830 ausführlich besprach. Für Armin Mueller-Stahl, der 1980 die DDR nach einer beruflichen „Zwangspause“ verlassen durfte, ist „Freiheit“ ebenso eine ganz besondere Kategorie. In seinen Lithographien „Portraits berühmter Persönlichkeiten“ kommt dem Bildnis von Heinrich Heine eine besondere Bedeutung zu.

Der am 13. Dezember 1797 in Düsseldorf geboren Heinrich Heine habe, so Ulrich Tiede, letztlich die Alltagssprache lyrikfähig gemacht und sei quasi Mitbegründer des modernen politischen Journalismus. Heine ist nach seiner Emigration nach Frankreich nur noch zweimal in Deutschland gewesen, blieb aber an den Verhältnissen dort sehr interessiert. Er starb nach achtjähriger „Matratzengruft“ am 17. Februar 1856 und wurde er auf dem Friedhof Montmartre beerdigt.

Ulrich Tiede, langjähriger Pädagoge an der Freudenberger Realschule, ist Vorstandsmitglied des neuen Vereins 4FACHWERK und war lange Jahre mitverantwortlich für Inszenierungen der Südwestfälischen Freilichtbühne.

Kleines Konzert – große Resonanz

Gut, wenn’s nette Nachbarn gibt, die Stühle ausleihen: Der Zuspruch zu dem 4FACHWERK-Konzert am 1. Mai im Stadtmuseum übertraf den vorhandenen Vorrat an Sitzgelegenheiten. Und die zahlreichen Besucherinnen und Besucher wurden nicht enttäuscht. „Sie haben uns
faszinierende Musik und ein wunderbares Konzert geschenkt“, dankte am Schluss Dr. Ingrid
Leopold den Musikern. Arnim Klüser (Querflöte) und Dominik Jung (Gitarre) hatten auf ihre Gage verdichtet, um den jungen Verein zum Erhalt des Stadtmuseums zu unterstützen. Ihre Interpretationen von Werken der von Armin Mueller-Stahl portraitierten Komponisten wurden
mit lang anhaltendem Beifall bedacht. „Diese Kombination der bildlichen Darstellung mit der
passend dazu dargebotenen Musik ist ja quasi eine Welturaufführung“, freute sich 4FACHWERK-Vorsitzender Dieter Siebel zu Beginn.

Die Vielfalt der Melodien von Bach, Schubert, Mendelssohn-Bartholdy, Brahms, Ravel oder
Schlosberg boten im Rahmen dieser Ausstellung ein ganz besonderes Konzertvergnügen. „Die
große Resonanz ist wirklich ermutigend“, zogen die beiden Vorsitzenden ihr positives Fazit.

Filmabende „Die Manns“ im Stadtmuseum – Armin Mueller-Stahl in der Hauptrolle als ‚Thomas Mann‘

Die Ausstellung „Menschen.Bilder“, in der Portrait-Lithographien von Armin Mueller-Stahl gezeigt werden, hat im Freudenberger Stadtmuseum einen vielversprechenden Auftakt genommen. Innerhalb des Rahmenprogramms, das ebenso vom neuen Museums-Verein 4FACHWERK auf den Weg gebracht wird, steht an drei Abenden jetzt ein Film-Höhepunkt an. Dabei wird Armin Mueller-Stahl als Schauspieler präsentiert, der in dem 3-Teiler „Die Manns“ die Hauptrolle als Thomas Mann spielte. Kritiker sagen, dass dies die gelungenste Darstellung seiner schauspielerischen Karriere gewesen sei.

Bei dem Film „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ von Heinrich Breloer handelt es sich um ein sogenanntes Doku-Drama über die Familie Mann, der jeweils die Zeitabschnitte 1923-1933, 1933-1942 und 1942 -1955 beleuchtet. Er wird als Höhepunkt deutscher Filmkunst nach wie vor gewürdigt. Das Werk wurde 2002 mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold, dem Deutschen Fernsehpreis, der Goldenen Kamera und sieben Bayerischen Fernsehpreise bedacht.

Die Folgen werden am Donnerstag, dem 24. April, Freitag, dem 25. April und Samstag, dem 26. April 2014 jeweils um 20:00 Uhr im Mittendrin-Museum (Stadtmuseum), Mittelstraße 4, 57258 Freudenberg, gezeigt. Der Eintritt beträgt pro Abend 5 Euro, wer sich die gesamte Filmreihe anschauen möchte, zahlt insgesamt nur 10 Euro.


Die Ausstellung „MENSCHEN.BILDER“ ist noch bis zum 18. Mai 2014 in dem Museum in der Freudenberger Altstadt zu sehen.

Dieter Siebel erläutert MENSCHEN.BILDER

Auf die Besucher der Armin-Mueller-Stahl-Ausstellung im Mittendrin-Museum wartet noch ein besonderes Angebot:

Dieter Siebel wird in etwa 1-stündigen Führungen eine ganze Reihe von Erläuterungen zur Person des Künstlers wie zu seinem Werk und technischen Details geben. Hier sind die Termine:

Samstag, 26. April 2014, 15:00 Uhr
Mittwoch, 30. April 2014, 15:00 Uhr
Sonntag, 4. Mai 2014, 15:00 Uhr
Samstag, 10. Mai 2014, 15:00 Uhr
Mittwoch, 14. Mai 2014, 15:00 Uhr
Samstag, 17. Mai 2014, 15:00 Uhr

11. April 2014 – Ausstellung festlich eröffnet

Mit lang anhaltendem Beifall dankten die zahlreich erschienenen Gäste Dr. Ingrid Leopold für eine hervorragende Würdigung des Ausnahme-Künstlers Armin Mueller-Stahl. Die Vize-
Vorsitzende von 4FACHWERK hatte die Aufgabe übernommen, seinen Lebensweg und sein künstlerisches Werk vorzustellen. Und sie berichtete von einem faszinierenden Menschen, der als
Erzähler, Musiker, Schauspieler und Maler überall in der Welt die Menschen beeindruckt. Bewundernswert sei sein Mut, sich immer wieder veränderten Lebenssituationen zu stellen. Deshalb sei er durchaus Vorbild: Auch die 4FACHWERKer wollten sich jetzt neuen Aufgabe stellen.

Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, das Freudenberger Stadtmuseum zu erhalten und inhaltlich weiterzuentwickeln, ist mit der Ratsentscheidung am vergangenen Donnerstag erreicht
worden. Bürgermeister Eckhard Günther nutze sein Grußwort, um die Öffentlichkeit über den Beschluss zu informieren. Die Stadt will dem Verein 4FACHWERK das Museum zur Nutzung überlassen. „Wir wünschen und hoffen, das es ein Erfolg wird und das Museum nicht nur erhalten, sondern auch eine Aufwertung erfährt“, erklärte das Stadtoberhaupt. Und Eckhard Günther bekannte sich als „absoluten Fan“ von Armin Mueller-Stahl. Er freue sich deshalb, dass weitere Bilder des Künstlers in Freudenberg zu sehen sind. Dafür gebühre der Dank Dieter Siebel, denn nur durch seine persönlichen Kontakte zum Kunsthaus Lübeck sei hier eine solche Präsentation möglich. „Mit diesen guten Drähten müsste es doch eigentlich möglich sein, dass Mueller-Stahl selbst einmal nach Freudenberg kommt“. Dieter Siebel bestätigte gerne, dass eine solche Einladung bestehe: „Wir hoffen!“.

Der 4FACHWERK-Vorsitzende hatte die Gäste zur Eröffnungsveranstaltung im Rathaussaal begrüßt und Ziele sowie Anliegen seines Vereins und der Ausstellung noch einmal verdeutlicht. Er übernahm dann auch den inhaltlichen Teil der Führung am Samstag Nachmittag im Stadtmuseum selbst. Dieter Siebel erläuterte Hintergründe zu den einzelnen Werken und gab
Auskünfte zu den unterschiedlichen Produktions- und Rahm-Techniken. Seine Antworten auf zahlreiche Fragen belegten dabei erneut sein großes Fachwissen, aber auch seine Begeisterung
von dem Künstler Armin Mueller-Stahl.

Ein großes Lob verdienten sich die Musikerinnen und Musiker des Quartetts „Kreuz&Quer“, die am Eröffnungsabend für den festlichen Rahmen sorgten.

Impressionen von der Eröffnung