Archiv der Kategorie: Kunstforum

Kunst als Erinnerungsarbeit, gestaltete Hoffnung auf Frieden

Die Ukrainerin Iryna Krut zeigt ihre Bilder in Freudenberg

Schon 2014 war die Ukraine durch Krieg belastet. Die Folgen der Krim-Annexion und des großangelegten russischen Überfalls auf ihr Heimatland bekommt die Familie Krut sehr früh hautnah zu spüren. Ihr Wohnhaus wird 2014 zerstört, ihre erste Flucht führt sie in die Zentralukraine nach Poltawa. Der erneute russische Angriffskrieg zwingt sie dazu, wieder ihre Heimat zu verlassen. Sie kommen 2022 nach Deutschland und Iryna Krut und ihr Mann Gennadiy leben heute in Siegen-Achenbach.

Auf diesen schicksalsschweren Lebensweg geht Kuratorin Beate Hundhausen in ihrer Vorstellung der Künstlerin Iryna Krut bei der Ausstellungseröffnung im Freudenberger 4Fachwerk-Museum ein. Denn: „Das Leiden unter dem Krieg, die Schmerzen durch die Zerstörung und die Erinnerung an ihre Heimat, die sie verlassen mussten, sind ihre Inspirationsquellen zum Malen.“ Ihre Motive strahlten die Sehnsucht nach Frieden, Ruhe Harmonie aus. Natur gebe ihr Kraft. „Inspirationsquellen“, so lautet dann folgerichtig der Titel der Ausstellung.

Diese Hoffnung nach Frieden drückt sich ebenso in den in ukrainischer Sprache vorgetragenen Liedern aus, die zu Beginn der kleine Chor vorträgt, bestehend aus dem Ehepaar Krut, ihre Tochter und ihrem Schwiegersohn, sowie von Sergey Kurdükov mit seiner Gitarre begleitet. Als außerordentlich stimmungsvoll und berührend erweisen sich die musikalischen Botschaften: „Lehre uns, der Herr, im Frieden zu leben, einander zu segnen und zu lieben“ oder „Möge der Frieden Gottes kommen, lass ihn bei mir beginnen.“

Iryna Krut, 1968 in Donezk geboren, studiert Architektur und fühlt sich immer schon zur Malerei hingezogen. Ab 1987 besucht sie Meisterkurse, immer bestrebt, ihre Malweise und kompositorischen Fähigkeiten zu verbessern. Sie entwickelt schnell ihren eigenen Stil, Experten zählen ihn zur „räumlichen Realismus“. Beate Hundhausen: „Ihre Werke lassen spüren, dass sie weit über eine sachlich-nüchterne Betrachtung hinausgehen. Eine intensiv emotionale geleitete Gestaltungskraft verbindet sich mit hoher Kunstfertigkeit.“

Das 4Fachwerk-Museum bietet jetzt eine umfassende Werkschau mit Landschaftsbildern, Architektur-Motiven und ganz unterschiedlichen Stillleben, die mit Ölfarben in verschiedenen Techniken entstanden sind.

4Fachwerk-Vorsitzender Klaus Siebel-Späth freut sich über die farbenfrohe und ausdrucksstarke Bilderauswahl. Tief beeindruckt zeigt er sich von der großen Anzahl von ukrainischen Landsleuten, die zur Vernissage nach Freudenberg mitgekommen sind. Sie feiern „ihre Künstlerin“. Die Eröffnungsfeier bietet sich so an, nicht nur über Kunst, sondern auch über das gemeinsame Leben fern der Ukraine zu sprechen. „Bilder kennen keine Sprachhemmnisse und sind deshalb bestens als Voraussetzung zum Dialog geeignet,“ so Siebel.

Die Ausstellung ist in der Freudenberger Altstadt bis zum 9. März zu sehen. Das Museum ist mittwochs, samstags und sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Sonderführungen sind nach Absprache möglich. Der Eintritt beträgt drei Euro.

Inspirationsquellen

Vernissage am 17. Januar 2025 um 19 Uhr

Das 4Fachwerk Museum Freudenberg lädt Sie herzlich zur Ausstellungseröffnung am 17.01. um 19 Uhr ein. Die Ausstellung mit Landschaftsmalerei & Stillleben von Iryna Krut findet vom 17.01. bis zum 09.03.2025 statt und ist immer mittwochs, samstag und sonntags von 14 bis 17 Uhr für Sie geöffnet.

Iryna Krut wurde 1968 in Donezk, im Osten der Ukraine, geboren. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Architektin. Seit 1987 setzte sie zugleich gezielt auf ihre Begabung als Malerin. Sie besuchte verschiedene Meistermalkurse. In ihren Werken wird ihr eigener Stil deutlich, den Experten dem räumlichen Realismus zuschreiben. Sie heben die visuelle Tiefe und das hohe künstlerische Niveau von ihr hervor.

Iryna Krut und ihre Familie leiden unter dem Angriffskrieg auf ihre Heimat. Nach der gewaltsamen Zerstörung ihres Wohnhauses zogen sie zunächst in die Zentralukraine nach Poltawa. Die russische Invasion in die Ukraine zwang dann schließlich zur Flucht der Familie nach Siegen. Die Erinnerung an ihre verlassene Heimat formt sich zu einer Inspirationsquelle, die ihr Kraft und Kreativität für ihr aktuelles Wirken als Künstlerin geben. Ihr Wunsch ist es, ihre neu entstandenen Bilder einem breiten Publikum zu präsentieren.

Im 4Fachwerk Museum sind u. a. Landschaftsbilder von der Krim oder auch Stillleben zu sehen, Motive, die sie mit Öllfarben und in verschiedenen Techniken gestaltet.

Öffnungszeiten des Museums: mittwochs, samstags und sonntags
14 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt 3 €.

Sonderführung durch Traumwelten-Ausstellung „zwischen den Jahren“

In der herausgehobenen Ausstellung zur Weihnachtszeit sind im 4Fachwerk-Museum derzeit Werke des Künstler-Ehepaars Sergej Pisarenko und Alla Strauta zu sehen. Deren Arbeiten als Grafiken, Aquarelle oder Ölbilder zeigen gegenständliche Motive. Mit den in ihrer Farbigkeit reduzierten Bildern gelingt es ihnen, in besonderer Weise bemerkenswerte Stimmungen auszulösen. Ihre Werke öffnen den Blick auf viele Details und Nuancen, können in eine geheimnisvolle Traumwelt entführen.

Sergej Pisarenko und Alla Strauta werden bei zwei Sonderführungen „zwischen den Jahren“ persönlich Einblicke in ihr künstlerisches Wirken geben.

Das Museum lädt dazu ein für Samstag, 28. Dezember 2024, und Sonntag, den 29. Dezember 2024. Die Führungen beginnen jeweils um 15:00 Uhr.


Beide präsentieren anrührende Bilder, die Emotionen wecken und Raum zur Interpretation geben. „Man sieht die Motive und fühlt sich in einen anderen Raum versetzt,“ sagt Kuratorin Dr. Ingrid Leopold.

Sergej Pisarenko und Alla Strauta sind international gefragt, mit ihren Werken in Sammlungen und Ausstellungen in ganz Europa wie in den Vereinigten Staaten vertreten. Das Künstlerpaar verbindet eine traditionelle osteuropäisch-akademische Ausbildung.

Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Januar 2025 in der Freudenberger Altstadt zu sehen.

Poetische Bildersprache, die begeistert

Ausstellung „Traumwelten in poetischer Bildsprache“ eröffnet

Eine Sprache in Bildern, die anrührt, Raum für eigene Interpretation gibt, Emotionen weckt und Brücken baut, so verstehen Sergej Pisarenko und seine Frau Alla Strauta ihre künstlerische Arbeit. „Kultur ist eine Universalsprache, die Menschen verbindet,“ sagt der 1967 geborene Künstler in seiner kleinen Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung im 4Fachwerk-Museum.

„Es ist in der Tat gelungen, dass wir herausragende künstlerische Werke in unserer letzten Ausstellung in diesem Jahr zeigen können,“ freut sich Klaus Siebel-Späth, der Vorsitzende des Museumsvereins.
Die Aufgabe, das Künstlerehepaar vorzustellen, übernahm Kuratorin Dr. Ingrid Leopold. Sie pflegt seit vielen Jahren eine Freundschaft mit Sergej Pisarenko. Er ist oft in Freudenberg zu Gast, seine letzte Ausstellung hier liegt gut ein Jahrzehnt zurück. „Er ist als Kind bereits intensiv künstlerisch gefördert worden und hat sich prächtig weiterentwickelt,“ erzählt sie zu seinem Lebensweg. Der Dank für alle Anstrengungen sind nicht nur zahlreiche Auszeichnungen: „Ebenso der Umstand, dass viele seiner Bilder international in Ausstellungen gezeigt werden, unterstreicht sein Können und seine Bedeutung.“
Alla Strauta sagt, dass das Unterrichten von Kunst ihr Streben nach künstlerischem Selbstausdruck stärke und es ihr ermögliche, tiefes Wissen mit persönlichem kreativem Streben zu verbinden. „Mit jedem Bild habe ich eine Geschichte im Kopf“. Das Künstlerpaar verbindet eine traditionell intensive osteuropäisch-akademische Ausbildung.

Beide beweisen eine Meisterschaft des „feinen Pinselstrichs“. Die Arbeiten als Grafiken, Aquarelle oder Ölbilder zeigen gegenständliche Motive. Mit den in ihrer Farbigkeit reduzierten Bildern gelingt es ihnen, in besonderer Weise bemerkenswerte Stimmungen auszulösen. Ihre Werke öffnen den Blick auf viele Details und Nuancen, können in eine geheimnisvolle Traumwelt entführen.

Sergej Pisarenko liebt kleine Städte. „Hier finde ich Ruhe und Inspiration.“ Deshalb seien viele seiner künstlerischen Spuren in Deutschland zu finden. „Wir sind so dankbar, dass wir hier sein dürfen, wir fühlen uns hier in Freudenberg fast wie zuhause.“ Gut 23 Jahre sind Pisarenkos Werke in Aquarell-Technik entstanden, jetzt bringt er seine Motive mit Ölfarben auf die Leinwand.

Die zahlreichen Gäste am Eröffnungsabend zeigten sich angesichts der umfangreichen Werkschau begeistert und nutzten intensiv die Möglichkeit, sich über die Bilder auszutauschen. Die Ausstellung ist jetzt bis zum 12. Januar 2025 im Freudenberger 4Fachwerk-Museum im Alten Flecken zu sehen.

„Traumwelten in poetischer Bildsprache“

Vernissage am Freitag, 01. November 2024 um 19 Uhr

Das 4Fachwerk Museum Freudenberg lädt Sie herzlich zur Ausstellungseröffnung am 1.11. um 19 Uhr ein. Die Ausstellung findet vom 2.11.24 bis zum 12.1.25 statt und ist immer mittwochs, samstag und sonntags von 14 bis 17 Uhr für Sie geöffnet.

In einer Gemeinschaftsausstellung präsentieren Sergej Pisarenko (1967) und Alla Strauta (1959) ausgesuchte Beispiele ihres künstlerischen Wirkens. Beide beweisen eine Meisterschaft des „feinen Pinselstrichs“. Die Arbeiten als Grafiken, Aquarelle oder Ölbilder zeigen gegenständliche Motive. Mit den in ihrer Farbigkeit reduzierten Bildern gelingt es ihnen, in besonderer Weise bemerkenswerte Stimmungen auszulösen. Sie vermitteln Stille und Ruhe, wirken als visuelle Poesie, entführen in eine geheimnisvolle Traumwelt. Realität vermischt sich in wunderbarer Weise kreativ mit einem ganz eigenen Blick, ausgeführt in einer meisterlichen Bildsprache.

Sergej Pisarenko und Alla Strauta sind international gefragt, sie sind mit ihren Werken in Sammlungen und Ausstellungen in ganz Europa und in den Vereinigten Staaten vertreten. Das Künstlerpaar verbindet eine traditionelle osteuropäisch-akademische Ausbildung. Früchte dieses intensiven künstlerischen Studiums sind heute internationale Anerkennung und zahlreiche Auszeichnungen.

Ihre Bilder erweisen sich als tiefgründiger Wahrnehmungs-reichtum: Sie öffnen den Blick auf viele Details und Nuancen, sind geprägt vom Spiel mit dem Licht. Ihnen gelingt es gekonnt, Sehnsucht zu wecken, sich von Emotionen gewinnen zu lassen.

In einer erfolgreichen Einzelausstellung überzeugte bereits 2015 Sergej Pisarenko im 4Fachwerk-Museum von seinem großen Können.

Öffnungszeiten des Museums: mittwochs, samstags und sonntags 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt 3 €. Der Eintritt bei der Vernissage am 1. November 2024 ist frei.

Siegener Street Art im Alten Flecken verstehen lernen

4Fachwerk zeigt die Vorstufen zur Kunst im öffentlichen Raum

Die grauen Versorgungs-, Schalt- oder Verteilerkästen zählen zum festen Straßenbild. Mit der Technik in ihrem Innern sorgen sie für den richtigen Weg von Energie oder Kommunikation. Oft fristen sie ein trübes Dasein. Vielfach sind sie verschmiert und werden dann zum visuellen Ärgernis.

Martin Zielke aus Siegen sind solche „Schandkästen“ ein Dorn im Auge. Getreu seinem Motto „Tun statt Nörgeln“ setzt er sich seit nunmehr seit zwei Jahrzehnten dafür ein, sie zu Kunstwerken zu verwandeln, um positive Hingucker im öffentlichen Raum zu erhalten.

Solcher „street art“ widmet sich in seiner aktuellen Präsentation das Freudenberger 4Fachwerk-Museum. „Sie werden ‚Herleitungen‘ zu dieser Kunst erleben,“ erklärte 4Fachwerk-Vorsitzender Klaus Siebel-Späth zur Ausstellungseröffnung. So zeigt sich das Kunstforum im Alten Flecken als „Werkstatt-Raum“. Zu sehen ist, wie die in Siegen erlebbare Straßenkunst entstanden ist.

Tzveta Grebe, in Bulgarien aufgewachsene Siegener Künstlerin, gehört zu denen, die die Stadtbilder in der Krönchenstadt entstehen lässt. An vielen Stellen hat sie Siegener Historie im Bild festgehalten. „Dazu haben wir alte Fotos und Berichte gesichtet, Hintergrundinformationen eingeholt und viele Gespräche geführt.“ So sei es gelungen, aus der bewegten Vergangenheit zu erzählen. „Es sind geschichtliche Inhalte, aber mit künstlerischer Freiheit ergänzt.“

Mit zu Werke geht die Kunstdozentin Susanne Krüger. Bei ihren Motiven stehen Tiere und Natur im Fokus: „Ich liebe quietsch-bunte Versorgungskästen, gerne auch abstrahierte Arbeiten.“ Dadurch komme mehr Natur in die Stadt. Ihr sei der Schmetterling genauso wichtig wie ein Elefant, ihre Darstellungen sollte immer auch etwas Humor vermitteln.

Ihr jüngstes Werk ist das „Projekt Schutzengel“ gegenüber dem Lindenberg-Friedhof. „Der Engel soll trotzdem Lebensfreude ausstrahlen, um trauernden Menschen Trost und Freude zu schenken.“

Beide Künstlerinnen zeigen sich angetan von Martin Zielkes Initiative. Tzveta Grebe: „Er hat uns Kraft und Mut geschenkt. Mit ihm haben wir gelernt, weiterzumachen und es besser zu machen.“

In der Tat: Die Bilanz des Wirkens von Martin Zielke kann sich sehen lassen. 550 Versorgungskästen dienen jetzt in Siegen als Bildträger, 20 Garagentore und 20 Müllbehälter konnten künstlerisch gestaltet werden. Hinzu kommen 25 Wandgemälde. Humorvoll schildert er in seiner Einführung die oft nicht einfachen Wege, Genehmigungen zu erhalten oder Sponsoren zu finden. Kraft gebe ihm die Begeisterung, die die neuen Stadtbilder dann bei den Menschen auslösen. Gerührt erzählt Martin Zielke von ganz jungen Menschen, die sich bei ihm oder den Künstlern für die Werke im öffentlichen Raum bedanken. Für ihn bedeutet Kunst Technik, Können, Leidenschaft, Freude und Kreativität. „Und natürlich bedarf es der Ausdauer, die Kunstwerke vorzubereiten und sie vor Ort zu vollenden.“ Dabei blickt er auf eine „fantastische Zusammenarbeit“ zurück. Viele Menschen hätten sich eingebracht, weil sie gemerkt hätten, wie negativ zum Teil bösartige Schmierereien im öffentlichen Raum wirkten. Jetzt gehe von den gestalteten Kästen ein visueller Gewinn aus, der positiven Einfluss auf das gesamte Umfeld habe.

„Das ist eine besonders abwechslungsreiche und ungewöhnliche Ausstellung,“ sagt Dr. Ingrid Leopold. Sie ist im Museum für das Kunstforum zuständig. Hier würden Hintergründe gezeigt, wie die Kunstwerke aus vielen Facetten, Skizzen, Gedanken und Ideen entstanden sind. Der Kontakt habe sich über Tzveta Grebe ergeben, die bereits mit einer Einzelausstellung im 4Fachwerk vertreten war.

Als positiv-ungewöhnlich empfanden die vielen Besucher zudem das herausragende Musikprogramm am Eröffnungsabend. Christoph Scherhag am Keyboard begleitete Kristina Fritsch, die mit ausdrucksstarken Gesangs-Interpretationen begeisterte. Atmosphärisch entstand so eine kleine künstlerische „Geburtstagsfeier“. „Bemerkenswert, dass Siegener Kunst im öffentlichen Raum im Jahr des Stadtjubiläums in der Nachbarstadt so gewürdigt wird,“ fand ein Besucher. „Verstehen wir die Ausstellung doch als Geburtstagsgruß aus dem Flecken,“ so die Reaktion von Ingrid Leopold.

Die Ausstellung, die also nicht wie üblich fertige Kunstwerke, sondern die davor liegende Arbeitsatmosphäre und damit die gestalterischen Vorstufen und ästhetischen Überlegungen zeigt, ist bis zum 27. Oktober 2024 zu sehen.