Archiv der Kategorie: Stadtgeschichte

Vorstellung Altstadt-Brand

Am Dienstagabend hatten wir wieder volles (Fachwerk)Haus. Neben der Vorstellung des Flecker Altstadt-Brands – übrigens sehr lecker 😉 – durch Friedhelm Geldsetzer, weihte unser Vorsitzender Dieter Siebel auch seine Ausstellung zum Thema Brandmalerei ein.

Zeitgleich führte Gottfried Theis interessierte Besuche durch die aktuelle stadtgeschichtliche Ausstellung „Ein fast unlöschlich Feuer“, die noch bis Sonntag 21. August zu bewundern ist.

Präsentation „Flecker-Altstadt-Brand“

Dienstag, 16. August 2016, ab 19 Uhr im 4Fachwerk Mittendrin Museum, Marktstraße 4-6 in 57258 Freudenberg

Das Jahr 2015 wird als „gesegnetes Apfeljahr“ bezeichnet: Die Bäume trugen reichlich Früchte und beim Freudenberger Obst- und Gartenbauverein wurden viele Liter Apfelsaft gemostet. Das brachte Friedhelm Geldsetzer, auch als Pomologe (Pomologie = Lehre von Arten und Sorten des Obstes und dessen Anbau) überregional bekannt, auf die Idee, aus den Freudenberger Äpfeln einen besonderen Obstbrand zu entwickeln. Die bekannte und traditionsreiche Birkenhof-Brennerei in Nistertal auf dem hohen Westerwald stand als sachkundiger Partner zur Seite, um ein besonders hochwertig-aromatisches Getränk zu destillieren. Premiere: Nach guter Reife im Fass präsentiert nun Friedhelm Geldsetzer im Museum mitten im Alten Flecken seinen „Flecker-Altstadt-Brand“, dessen Name natürlich vorzüglich zum Erinnerungsjahr an den Stadtbrand von 1666 passt. Der Flecker-Altstadt-Brand wird dann in 0,5l-Steingut-Flaschen oder als 0,2l-„Flachmann mit Pinnchen“ angeboten.

Rückblick auf die illuminierte Lesung

Impressionen der illuminierten Lesung zum Gedenken an den verheerenden Stadtbrand vor 350 Jahren im Jahre 1666.

Straßen wurden gesperrt, Straßenlaternen ausgeschaltet, Scheinwerfer und Technik installiert, Kabel gezogen, Beamer ausgerichtet (kurz vor der Veranstaltung, weil es ja noch hell war…) und vieles vieles mehr!

Vielen herzlichen Dank an alle Beteiligten und an die zahlreichen Besucher!

„Ein fast ohnlöschlich Feuer“

Sonderführungen durch die aktuelle Ausstellung zur  Geschichte der Brandbekämpfung

Mit der aktuellen Ausstellung „Ein fast ohnlöschlich Feuer“ beteiligt sich das 4Fachwerk-Museum im Alten Flecken an dem Veranstaltungs-Netzwerk, um an den Freudenberger Stadtbrand im Jahr 1666 zu erinnern.

Feuerkatastrophen zählten zu den gefürchtetsten Ereignissen. Die Obrigkeit hatte deshalb schon früh höchstes Interesse daran, alles dafür zu tun, Brände zu vermeiden. In den Vorschriften schon von 1495 heißt es „Jeder Unterthan soll zur Verhütung einer Feuersbrunst, sowohl bey Tag als Nacht, sein Feuer und Licht verwahren…Und: Vor jedem Haus waren “große Bütten voll Wassers vorrätig zu halten“.

Die alten Gesetzesvorgaben, aber auch die geforderten Leitern, Feuerhaken und Löscheimer sind als Exponate in der Ausstellung zu sehen.

Ein weiterer Teil beschäftigt sich mit dem Übergang von Pflichtwehr zur Freiwilligen Feuerwehr. Gegründet wurde diese in Freudenberg 1897, nach dem bei einem Scheunenbrand an der Krottorferstraße eine erneute Feuersbrunst nur knapp und mit Hilfe der Pflichtwehr aus Büschergrund verhindert werden konnte.

In Führungen durch die Ausstellung wird Kurator Gottfried Theis die Zusammenhänge erklären und viele zusätzliche Informationen geben können.


Sie finden statt jeweils um 15:00 Uhr am

Mittwoch, 27. Juli 2016,
Samstag, 30. Juli 2016,
Sonntag, 7. August 2016 und
Sonntag, 21. August 2016.

Der Eintritt beträgt 3 Euro. Sonderführungen sind auf Anfrage möglich.Das ehrenamtlich geführte Museum ist mittwochs, samstags und sonntags jeweils von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.

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Mittendrin-Museum „blüht“!

Da freuen sich die vielen Helferinnen im Freudenberger 4FACHWERK-Mittendrin-Museum: Wieder engagierte sich Matthias Krämer von Optik-Birkenbach in Freudenberg dafür, dass das Fachwerkhaus in der Mittelstraße mit einem ansehnlichen Blumenschmuck versehen werden konnte.

„Wir sind für die Spende außerordentlich dankbar, die erneut einen farbenfrohen und freundlichen Anblick des Museums ermöglicht“, so die beiden 4FACHWERK-Vorständler Dieter Siebel und Dr. Ingrid Leopold. Das Fachwerkhaus sehe jetzt noch einladender aus und erfreue letztlich alle Gäste im Alten Flecken. Für die fachgemäße Bepflanzung sorgte das Freudenberger Blumenhaus Beckmann.

Mittendrin-Museum erhält weitere „Kriegskassenraub-Münze“

Hartmut Siebel übergab Exponate an den Freudenberger 4FACHWERK-Verein

Ein Stück weit fühlt er sich durchaus noch als „Flecker Jong“: Hartmut Siebel, Jahrgang 1939, Pfarrer im Ruhestand, der heute in Viersen lebt. Mit seinen Eltern teil-ausgebombt in Essen, war er in den Kriegswirren 1943 nach Freudenberg gekommen, wo die Verwandtschaft zuhause war. Die Familie lebte erst im „Haus Bergfreude“ am Schlagsberg, später an der Asdorfer Straße und auf der Krottorfer Straße.
Hartmut Siebel besuchte jetzt das Freudenberger Mittendrin-Museum, um dem 4FACHWERK-Verein einige Exponate zu überlassen, so auch eine Münze, die dem „Kriegskassenraub“ zuzurechnen ist.
Die Frage, wie der Mann geistlichen Stands an die „Beute“ gekommen ist, führt in die einigermaßen facettenreichen Familiengeschichte: Denn, der „Siebels“ gibt es in und um Freudenberg viele – und, um sie auseinander zu halten, wurden die einzelnen Familien mit Zweitnamen belegt. Aus Freudenberger Sicht gehört Hartmut Siebel zu den „Siebel-Böckings“. Sein Großvater, Gustav Böcking, war einst hier Chef des Kaiserlichen Postamtes und als solcher eine stadtbekannte Persönlichkeit. In Oberasdorf, was die Sache nicht einfacher werden lässt, heißt dieser Siebel-Stamm zugleich „Försters“, da ein Urgoßvater sich dort in einem Fachwerkhaus niederließ, als er einst als Ober-Förster zur Farnschlade berufen worden war.

Hartmut Siebel begann 1946 seine Schullaufbahn an der Gemeinschafts-Grundschule in Freudenberg, besuchte später in Siegen das Städt. Gymnasium und studierte in Marburg, Mainz, Bonn und Münster Theologie. 1966 legte er in Bielefeld sein theologisches Examen ab und kam als Pfarrer im Ruhrgebiet zum ersten Einsatz. Die Verbindung zu Freudenberg ist über die Familie, Klassenkameraden und den CVJM immer erhalten geblieben.
„Irgendwann hat mich der Heuschnupfen nach Borkum gebracht“, erzählt Siebel schmunzelnd. Er folgte dem ärztlichen Rat, aufgrund seiner Allergie besser an der See zu arbeiten. So kam ihm im Frühjahr 1977 eine Stellenausschreibung der Reformierten Kirchengemeinde auf der Nordseeinsel wie gerufen.

Auf Borkum traf er auf den Halbvetter seines Vaters, den Freudenberger Fabrikanten Ernst Siebel-Achenbach und dessen Ehefrau Catharina, die hier einen Bungalow besaßen und beständig zwischen Nordsee und Siegerland pendelten. Ernst Siebel-Achenbach, Inhaber der Firma Wilhelm Siebel, engagierte sich früher auch in der Flecker Kommunalpolitik und übte zeitweise das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters der alten Stadt Freudenberg aus.
Ernst Siebel-Achenbach schenkte seinem Anverwandten dann irgendwann die Münzen, die von Generation zu Generation als Sammelstücke weitergegeben worden waren. Der junge Pfarrer erhielt auch von der Verwandtschaft ein Gemälde, dass der Freudenberger Kunstmaler Riemer 1952 geschaffen und auf dem er die von ihm vermutete Ansicht des Flecker Schlosses dargestellt hatte.

Gemeinsam mit seiner Schwester Irmgard Erlbruch (geb. Siebel) übergab Hartmut Siebel diese Exponate im Stadtmuseum. „Das freut sich natürlich“, so Bernd Brandemann vom „Arbeitskreis Stadtgeschichte“ des 4FACHWERK-Vereins, „um so die Präsentation des Kriegskassenraubes, der sich in und um den Flecken im September 1796 zugetragen hat, ergänzen zu können“.
Zugegen war ebenso Stadtarchivar Detlef Köppen sowie der Vetter des Spenders, Helmut Krämer, für den es als früheren Vorsitzenden des Freudenberger Heimatvereins durchaus ein Anliegen ist, diese Gegenstände im Museum zu wissen: „Es wäre gut, wenn auch weitere Flecker Familien mit solchen Erbstücken das Museum bereichern würden“.

Die Münze trägt eine Umschrift in lateinischer Sprache (SIT NOMEN DOMINI BENEDICTUM), übersetzt lautet sie „Der Name des Herrn sei gepriesen“ und zitiert damit einen Satz aus der bischöflichen Segensformel. Die Umschrift der Seite mit dem Portrait-Relief bedeutet „Ludwig XV. durch Gottes Gnade Frankreichs und Navarras König“. Sie erinnert an den 1710 in Versailles geborenen späteren französischen Herrscher, der 1774 starb. Die Bezeichnung der vermutlich 1730 geprägten Münze, Écu, leitet sich von dem auf der Rückseite abgebildeten Wappenschild (frz. Écu = Schild) ab.