Freudenberger 4Fachwerk-Kalender hält mit historischen Aufnahmen Erinnerungen wach

Freudenberg: Fachwerk, der Alte Flecken, historische Straßenszenen, damals und heute gegenübergestellt. Das sind die Leitmotive für den neuen 4Fachwerk-Kalender.

Zwölf großformatige Aufnahmen bestimmen den wertvollen Fotokalender, den der

Museumsverein für das Jahr 2022 wieder aufgelegt hat. „Er eignet sich gut als Geschenk an liebe Mitmenschen – oder auch für sich selbst,“ so Vorsitzender Dieter Siebel. Der Arbeitskreis Stadtgeschichte suchte Bilder aus, zu denen Christian Berner das aktuelle Gegenstück fotografierte.

Von jedem Kalender komme ein kleiner Betrag dem Erhalt und der Weiterentwicklung des ehrenamtlich geführten Museums zugute. „Jeder Kauf bedeutet also zugleich Unterstützung des Ehrenamtes.“

Der Bildkalender ist ab sofort für 15 Euro erhältlich:

4Fachwerk-Mittendrin-Museum, Mittelstraße 4-6
Tourist-Information, KulTourBackes, Kölner Straße 1
Stadtbücherei, KulTourBackes, Kölner Straße 1
Buchhandlung Filousophie, Bahnhofstraße 20
Holzwirtschaft, Marktstraße 15
Liebenswertes, Oranienstraße 20
Sowohnich, Kölner Straße 6
Galerie Neu & Alt, Olper Straße 1
Atelier Siebel, Kuhlenbergstraße 10

Jevgenij Kulikov: „Meine Kunst ist meine Sprache“

Ausstellung „Mein Universum“ des ukrainischen Künstlers im 4Fachwerk-Museum eröffnet

Wir sind sehr stolz, dass sie bei uns sind,“ begrüßte 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel den in der Ukraine geborenen Künstler Kulikov, der heute im AK-Nachbarkreis in Freusburg lebt und arbeitet. Ihn beschrieb Kuratorin Dr. Ingrid Leopold als „wissensdurstigen, fantasievollen Menschen, als Künstler und Philosophen“. Sie zeichnete dessen Lebensweg nach, von seiner Jugend und seiner künstlerisch-akademischen Ausbildung an der Kiewer Akademie der bildenden Künste und Architektur. 1981 schuf er eine etwa elf Meter große Prometheus-Skulptur am Gebäude der Technischen Universität in Ukraines Hauptstadt. Diese symbolische Darstellung des „Vorausschauenden“ für Wissenschaften und technischen Fortschritt sei besonders eindrucksvoll gelungen, so Ingrid Leopold. Dem folgte dann 1983 die Restauration des Kiewer Marienpalasts, der heutigen Residenz des Ukraine-Staatspräsidenten. Für seine Mitwirkung daran erhielt Kulikov den Taras-Schewtschenko-Preis, die höchste Auszeichnung der Ukraine für Kunst und Kultur. 1990 wurde er zum Professor berufen.

Vielfältige Ausdrucksformen entdeckte Jevgenij Kulikov für sich, die auch in der Freudenberger Ausstellung ihren Widerhall finden. Es sind Gemälde und Skulpturen, Fotografien und Informationsmaterial von großen Restaurationsarbeiten oder Bühnenbildern. Dr. Ingrid Leopold unternahm in ihrer Einführung eine „Wegbeschreibung“ durch die Ausstellung, um die verschiedenen Facetten der retrospektiven Ausstellung aufzuzeigen: „Es sind Kunst-Entwicklungen über fünf Jahrzehnte, die im freien Schaffen den Mensch in den Mittelpunkt stellen und sich mit Fragen an das Leben beschäftigen.“ Ihr Urteil: Eine außergewöhnliche Ausstellung, die Begeisterung und Bewunderung auslöse.

Kulikov kam 1993 nach Deutschland, 2003 zog er nach Freusburg, wo er heute mit seiner Familie lebt und ein großes Atelier unterhält. In diesem Mai feierte er seinen 75. Geburtstag. Der Künstler dankte allen, die diese Werkschau ermöglicht haben: „Das Konzept der Ausstellung ist der philosophisch-allegorische Versuch der Welt mit Mitteln der Kunst Sinnhaftigkeit zu verleihen.“ Sein Fazit: „Meine Kunst ist meine Sprache.“ Das Angebot zum Dialog über die Werke nahmen die Gäste gerne an, die sich sehr beeindruckt zeigten.

In Freudenberg ist übrigens seine Bronze-Skulptur „Balance“ vor dem KulTourBackes am Marktplatz zu sehen. „Er ist im Flecken also kein Unbekannter,“ so Dieter Siebel.

Die Ausstellung im 4Fachwerk-Mittendrin-Museum ist bis zum 14. November 2021 zu sehen. Der Eintritt beträgt drei Euro. Sonderführungen sind nach Absprache möglich.