Kunst im Alten Flecken „zwischen den Jahren“

Die Tage, die Weihnachten und Silvester trennen, werden von Vielen als eine besondere stimmungsvolle Phase jenseits des Alltäglichen empfunden. Diese Zeit „zwischen den Jahren“ gibt Gelegenheit, zudem einen Kunst-Genuss-Ausflug im Freudenberger Alten Flecken zu erleben.

Dazu lädt das 4Fachwerk-Mittendrin-Museum herzlich ein. Vorsitzender Dieter Siebel bietet am Mittwoch, 29. Dezember 2021. 15:00 Uhr eine Führung durch die aktuelle Ausstellung mit Werken der beiden bekannten Siegerländer Künstler Theo Meier-Lippe und Ruth Fay an. In den Ausstellungsräumen gilt die 2-G-Regelung (Geimpft/Genesen). Hier kann der Abstand zwischen den Besuchern sichergestellt werden, ein Mund-Nasen-Schutz ist zu tragen. „Der verhindert ja nicht das Sehen und Entdecken der vielen Details in den Werken der beiden Künstler, die einst die ästhetischen Ausdruckformen hier so maßgeblich mitbestimmt haben,“ freut sich Dieter Siebel auf seine Gäste.

Etwas unkomplizierter sind die Corona-Schutzbedingungen bei den anderen beiden Terminen. Denn diese gelten dem Freiluft-Museum, in die sich die Altstadt wieder einmal verwandelt hat. Am Montag, dem 27. Dezember 2021 und am Donnerstag, dem 30. Dezember 2021 führt Dieter Siebel jeweils ab 16:00 Uhr durch den begehbaren Adventskalender Alter Flecken. Schon zum 19ten mal sorgen 24 erleuchtete Fenster mit künstlerisch gestalteten Motiven für eine beeindruckende weihnachtliche Atmosphäre. Dieter Siebel will bei dem Rundgang die einzelnen Werke der diesmal 21 beteiligten Kunstschaffenden zeigen, wobei ihm zumeist bei den einzelnen Stationen noch die ein oder andere Geschichte zu den Häusern und ihren einstigen Bewohnern einfällt.

Erstmals im Jahr 2003 konnte Dieter Siebel seine Idee umsetzen, mit der besonderen Aktion einer begehbaren Außen-Galerie die Attraktivität des Alten Fleckens, dem er so sehr verbunden ist, noch einmal ein stückweit zu steigern. Vom Plan bis zur Verwirklichung war es kein einfacher Weg. Flecker Hausbewohner galt es zu überzeugen, in der Adventszeit ein Fernster zur Verfügung zu stellen und es später auszuleuchten, Rahmen für die Bildträger mussten passend angefertigt werden (kein Fenster gleicht im Maß einem anderen) und letztendlich waren Mitmachende zu überzeugen, mit Mut, Material und Muße ihren gestalterischen Überlegungen für ein Weihnachtsmotiv Ausdruck zu verleihen. Inzwischen über 450 fertige Adventsbilder zeigen, dass die Idee zündete und immer wieder Mitmenschen inspiriert, hieran mitzuwirken.

Geblieben ist die Tradition, dass das „Fenster Nr. 1“ jeweils in der Mittelstraße 4-6, dem damaligen Stadtmuseum und heutigen 4Fachwerk-Mittendrin-Museum zu finden ist. Und nach wie vor unterstützt die vorherige Museumsmitarbeiterin Bärbel Bäumer in jedem Jahr eifrig und liebevoll die Aktion. „Sie hilft immer mit, das Kalender-Thema auszusuchen und die Malerinnen und Maler mit „ihrem“ Fenster zu koordinieren,“ lobt Dieter Siebel. Denn bis zur Eröffnung sei es immer viel Arbeit.

Inzwischen fand der Flecker Adventskalender hier und dort Nachahmer, nachdem auch eine große Illustrierte mit einem Doppelseiten-Bericht zu bundesweiter Aufmerksamkeit für das vorweihnachtliche Altstadt-Kunst-Event im Siegerland gesorgt hatte.