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Sonntag, 15.1.2017 – Finissage „Saenger-Ausstellung“

Eine äußerst interessante und für das ehrenamtlich geführte 4Fachwerk-Mittendrin-Museum besucherstarke Ausstellung neigt sich ihrem Ende:

Letztmalig sind die Werke des bekannten Siegerländer Malers Adolf Saenger in der Sonderausstellung im Alten Flecken am kommenden Sonntag 15. Januar 2017 zu sehen.

Zum Abschluss lädt das Museum zu einer „Finissage“ ein:  Alle Gäste, die am Schlusstag an der nochmals angebotenen Führung teilnehmen sind auch zu „Riewekooche met nem Köppche Kaffee“ eingeladen.

Termin: Sonntag, 15. Januar 2017, 15:30 Uhr, Museum Mittelstraße 4-6, 57258 Freudenberg, Eintritt 3 Euro.

Einladung zur Erzählstunde am 14. Januar 2017

Erzählstunde im 4Fachwerk-Museum

Dieter Siebel und Friedhelm Geldsetzer moderieren „Lechtstonn“

„Es war damals die Zeit, in der es zwar noch irgendwie hell war, aber schon zu dunkel, um noch zu arbeiten,“ so erläutert Dieter Siebel den Begriff „Lechtstonn“. Zu dieser „Dämmerstunde“ war es in den kleinen Handwerksbetrieben unserer Vorfahren durchaus üblich, sich zu treffen und Neuigkeiten auszutauschen.

Zu einer solchen Erzählstunde lädt jetzt das Freudenberger 4Fachwerkmuseum für Samstag, den 14. Januar 2017, um 17:30 Uhr ein. Gerade aus dem Bereich des „Fleckens“ gibt es viele Geschichten und Anekdoten zu berichten. An dieser Januar-Veranstaltungen sollen „Flecker Persönlichkeiten“ im Mittelpunkt stehen, Bewohner also, die als Originale galten und die so heute noch Gegenstand zumeist heiterer Begebenheiten sind.

Zwei Flecker Urgsteine, Dieter Siebel und Neu-Nachtwächter Friedhelm Geldsetzer werden ihren Teil dazu beitragen und freuen sich, wenn Besucher ebenfalls ihre Erinnerungen zum Besten geben.

Zudem kann an diesem Tag auch noch die aktuelle Saenger-Ausstellung besichtigt werden. Der Eintritt beträgt 3,00 Euro.

Ausstellungseröffnung „Adolf Saenger zum Gedächtnis“

„Adolf Saenger zum Gedächtnis“ lautet der Titel der aktuellen Ausstellung, die an den herausragenden Siegerländer Maler erinnert. Dr. Ingrid Leopold, die als Kuratorin mit 55 seiner Werke eine einzigartige Werkschau zusammenstellte, ging in ihrer Eröffnungsrede auf das Leben und Wirken des Künstlers ein. Der Einladung zur Vernissage im adventlich geschmückten Alten Flecken waren viele Interessierte und Kunstbegeisterte aus Nah und Fern gefolgt. Lange nutzten sie die Gelegenheit, sich Gemälde und Zeichnungen genau anzuschauen und sich im Gespräch darüber auszutauschen. Viel Anerkennung gab es für den Maler, großen Beifall für die einfühlsame Interpretation durch Ingrid Leopold wie für die musikalische Umrahmung durch Marianne Dorndorf (Gesang) und Roland Jung (Gitarre).

Ausstellung im „Alten Flecken“ erinnert an den Maler Adolf Saenger

Mit einer ganz besonderen Werkschau vollendet das Freudenberger 4Fachwerk-Museum seinen diesjährigen Ausstellungsreigen. Das Wirken des weit über die Region bekannten Siegerländer Malers Adolf Saenger ist dabei in einer einzigartigen Präsentation zu sehen. Insgesamt 55 Werke konnte dafür die Kuratorin Dr. Ingrid Leopold von zahlreichen Leihgebern zusammenstellen. Sie wird auch die einführenden Worte bei der Ausstellungseröffnung am Freitag, 25. November 2016, 19:00 Uhr im Museum sprechen.

Adolf Saenger (23. März 1884 – 7. Mai 1961) stammt aus einer Bauernfamilie in Niederdielfen (Wilnsdorf). Er absolvierte zunächst eine Lehre als Kesselschmied und erhielt nach einer Verletzung im 1. Weltkrieg Zeichenunterricht in einem Dortmunder Werkstätten-Lazarett. Weitere Ausbildungsstationen waren dann ab 1917 die Kunstgewerbeschule München und 1920 die Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Als Saengers Berliner Atelier 1943 durch Kriegseinwirkungen zerstört wurde, zog er wieder in seinen Siegerländer Geburtsort zurück. Er schuf Ölgemälde und Zeichnungen, Glasfenster sowie gestaltete Medaillen und Münzen.

Mit Freudenberg ist Adolf Saenger in besonderer Weise verbunden. Er entwarf nicht nur den zur 500-Jahrfeier im Jahr 1956 geprägten Stadtdukaten, der bis heute auch die Bürgermeisterkette ziert. Ebenso gestaltete er die Glasfenster im historischen Rathaussaal. Es sind Motive aus der Freudenberger Wirtschafts- und Sozialgeschichte in seiner ganz eigenen Handschrift. Sind es hier prägnante figürliche Darstellungen, werden in der Ausstellung ganz exemplarische Werke seiner Landschaftsmotive gezeigt. Gilt er doch als der Maler, der das Wesen der Siegerländer Landschaft und des Siegerländer Menschen am vollkommensten erfasste.

Auch Gesang wird die Vernissage der Sänger-Ausstellung bereichern: Marianne Dorndorf, begleitet auf der Gitarre von Roland Jung, beide im Freudenberger Chor „Die Zwischentöne“ aktiv“, sorgen für den musikalischen Rahmen.

Junge japanische Baufachleute im Flecken

4Fachwerk vermittelte Informationen

Eine Delegation junger japanischer Architekten und Baufachleute konnte im Freudenberger 4Fachwerk-Mittendrin-Museum begrüßt werden. Sie befindet sich auf einer Deutschland-Rundreise, kam aus Düsseldorf, wo sie am Vorabend den Kölner Dom besichtigt hatten. Nach Freudenberg stand dann die „Bauhaus“- Weißenhof-Siedlung in Stuttgart auf ihrem Programm.

Im Museum hieß 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel die weit gereisten Gäste willkommen und informierte über die Entstehung des Fachwerk-Ensembles „Alter Flecken“. Der Freudenberger Architekt Dipl.-Ing. Marco Petruzziello erläuterte am Beispiel der Umbauplanung eines Scheunenkomplexes, wie eine denkmalgerechte Sanierung und eine zeigemäße Nutzung der historischen Gebäudesubstanz „unter einen Hut“ gebracht werden können.

Die bauphysikalische Bedeutung von Lehm stieß auf hohes Interesse der japanischen Besucher. Dass sich die Materialien eines Fachwerkhauses wie Holz und eben Lehm völlig recyceln lassen und zusätzlich für ein ausgezeichnetes Raumklima stehen, wurde von ihnen als sehr bemerkenswert wahrgenommen. Wie Lehm tatsächlich als Baumaterial angewendet wird, konnte dann im Haus Nöh-Quandel in der Marktstraße in Augenschein genommen werden. Dieses wird gerade von Grund auf saniert. An vielen Detailfragen war die Anerkennung für die denkmalgerechte Wiederherstellung eines Hauses deutlich zu spüren.

Das „Prinzip Nachhaltigkeit“, gesehen an Häusern, die nun seit mehr als 300 Jahren genutzt werden, oder an den Stahlschmidt-Uhren im Museum, die seit gut zwei Jahrhunderten die richtige Zeit anzeigen, fand den Respekt der jungen Japaner. Natürlich durfte auch der Foto-Blick vom Kurpark aus auf den Alten Flecken beim Rundgang nicht fehlen. Die zahlreichen Aufnahmen und „Selfies“ werden das Bild der einzigartigen Fachwerkkulisse erneut nach Japan tragen.

Ausstellungseröffnung Siegfried Reich an der Stolpe

Siegfried Reich an der Stolpe – ein Werk „reich an Ideen“

Ein Querschnitt des Schaffens dieses Malers jetzt in Freudenberg zu sehen

Er wollte unbedingt ein Stück Heimat auf diese Weise mitnehmen. So erläuterte Siegfried Reich selbst seinen Namenszusatz. Der Künstler, geboren 1912 in dem Fischerdorf Stolp am Fluss Stolpe in Pommern, setzte den Ort fortan an seinen Namen: Siegfried Reich an der Stolpe. Die Nähe zu Max Pechstein (1881–1955), einem der führenden Vertreter des deutschen Expressionismus, prägte ein Stück weit seinen Lebensweg, der ihn bald nach Berlin führt. Hier studierte er an der Kunstgewerbeschule, später an der Akademie für bildende Künste. Bald griff er surrealistische und abstrakte Tendenzen auf. Auch er erlebte die bittere Erfahrung, wie seine Bilder als „entartet“ beschlagnahmt werden.

Nach dem Krieg 1946 lässt sich Reich an der Stolpe in Frankfurt am Main nieder. Der Ortswechsel und die Kriegserlebnisse markieren einen künstlerischen Neubeginn, er beteiligt sich in den kommenden Jahren lebhaft am Diskurs über neue Formen in der Kunst.

Die Künstlergruppe CoBrA lädt ihn zu Ausstellungen ein. Mit diesem Namen, der die Anfangsbuchstaben der Hauptstädte Copenhagen, Brüssel und Amsterdam kombiniert, markieren die Künstler die internationale Ausrichtung ihrer progressiven Gruppe. Bald verlegt Siegfried Reich an der Stolpe seinen Lebensmittelpunkt nach Spanien, wo er auch 2001 in Altea  stirbt.

In einen überaus kenntnisreichen Vortrag zur Vernissage widmete sich Dr. Gunhild Zimmermann-Müller dem Künstler und seinem Werk. Die Vertreter der klassischen Moderne hätten ein neues Weltbild geschaffen, selbst geprägt durch Zerrissenheit und Zerstörung in ihrer Biographie. Von Siegfried Reich an der Stolpe gehe eine deutliche grundsätzliche Lebensbejahung aus. Er habe ein faszinierendes Faible für kräftige und effektvolle Farben gehabt. Gunhild Müller-Zimmermann schildert den Maler als ausgesprochenen Individualisten, der die von ihm wahrgenommenen Erlebnisse in künstlerische Formen gegossen habe. Immer sei seine Nähe zur Natur spürbar: „Seine Bilder strahlen einen Zauber aus, sie beschrieben eine von Erdenschwere befreite Zukunftswelt.“ Er konfrontiere die Betrachter seiner Werke mit einer Energie aus vielschichtigen Malweisen und transportiere mit seiner „gefühlten Realität“ menschliche Sehnsüchte.

Die Tochter des Malers, Beatrice Schneider, bedankte sich ausdrücklich, dass die von ihr bestückte Ausstellung in dem kleinen aber feinen Freudenberger Museum möglich werden konnte. Ebenso fand die intensive Vorbereitung durch Dr. Ingrid Leopold ihre Anerkennung.

Eine breite Übersicht der Werke des Malers ist nun noch bis zum 20. November im Freudenberger Mittendrin-Museum zu sehen. Die Ausstellung, die den Titel  „Emotionalismus und informelle Malerei“ trägt, kann jeweils mittwochs, samstags und sonntags von 14 Uhr bis 17 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt beträgt 3 Euro.