Portraits, weltliche und sakrale Motive farbenprächtig dargestellt
Kunst ist seine Leidenschaft. Von Jugend an. Die Rede ist von dem in Kirchen lebenden Künstler F. Berndkaster. Weltliche und sakrale Motive sowie Portraits aus seiner Hand werden jetzt im 4Fachwerk-Mittendrin-Museum in Freudenberg gezeigt. Die Ausstellung „Farbenprächtige Kompositionen“ beginnt am 10. Oktober und dauert bis zum 22. November 2020.
F. Berndkaster, 1958 in Ehrenbreitstein geboren, erlebte seit 1968 seine Jugendzeit in Kirchen. Bereits mit zwölf Jahren begann er berühmte Köpfe abzuzeichnen, schon zu Schulzeiten konnte er mit seinen kleinen Karikaturen begeistern. Gesichter mit starken, charakteristischen Zügen faszinieren ihn. „Die Macht eines Stiftes einmal kennengelernt, ließ ich diesen nicht mehr los,“ bekennt Berndkaster. Seine Eltern unterstützten ihn bei seinen zeichnerischen Ambitionen. „Sie waren meine ersten wichtige Kritiker.“
Nach seinem Abitur studiert Berndkaster in Bonn und Siegen Germanistik, ev. Theologie und Geschichte. Dem kreativen Schaffen fühlt er sich fortwährend zugeneigt. Er erlebt die Erfahrung von Otto Dix „Kunst kommt nicht von Können, sondern von müssen“. Berndkaster, es ist sein Künstlername, arbeitete sowohl als Maler, Zeichner und Grafiker, im weiteren Sinne auch als Bildhauer wie als Buchautor mit dem Schwerpunkt Lyrik.
Die Freusburger Mühle ist 1998 der Ort seiner ersten Ausstellung. Seine Arbeiten entstehen intuitiv u.a. mit Öl, Acryl, Pastellkreide oder Kohle. „Was mich drängt, male ich,“ erläutert er. An einer Serie „Caféhaus-Motive“ zeigt sich beispielhaft, dass es ihm nicht um fotografisch genaue Nachahmung, sondern um den Gesamteindruck, dem Empfinden der Atmosphäre geht. Er fühlt sich hierbei der Intention Paul Klees verbunden: „Nicht bloß sichtbares will ich malen, sondern was nicht sichtbar ist, will ich sichtbar machen.“
F. Berndkaster schuf 1999 eine 27-teilige Kunstserie in Kombination von figurativer und nonfigurativer Malweise zur Ausstattung eines der Gebäude im Düsseldorfer Medienhafen. Das Gebäudeensemble nach den Entwürfen des Architekten und Designers Frank Gehry wurde 1999 eröffnet. Von diesen Arbeiten inspiriert entstand im selben Jahr die Ausstellung „Die alte und die neue Welt“, die Säulen als Kultursymbole mit den Abbildern von Hochhäusern verband.
Große Beachtung findet 2007 Berndkasters Themen-Serie „Berühmte Köpfe“. Daraus sind in Freudenberg auch die Exponate Napoleon (Pastellkreise und Kohle auf Papier) oder Martin Buber (ebenfalls in Pastellkreide erstellt) zu sehen.
Sich selbst porträtierte F. Berndkaster 2005, verbunden mit der Erinnerung an eine Provence-Reise: die Ansicht von Arles bildet den Hintergrund.
Das Freudenberger Museum im Alten Flecken ist mittwochs, samstags und sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt drei Euro. Sonderführungen durch die Berndkaster-Ausstellung sind nach Absprache möglich. Es gelten im Museum die Hygienemaßnahmen entsprechend der Corona-Verordnungen.