Motiv: Tief verschneite Oranienstraße im Alten Flecken
Wer weiß, welche Möglichkeiten in Corona-Zeiten bestehen, die üblichen Reisen zu Bekannten oder Verwandten vor Weihnachten zu unternehmen? Aber einen ganz besonderen und lieben Gruß an Freunde in Nah und Fern zur Adventszeit zu versenden, besteht auf jeden Fall. „Wir freuen uns, dass wir dazu wieder den 4Fachwerk-Schokoladenkalender anbieten können,“ so Vereinsvorsitzender Dieter Siebel. Der Kalender dürfte wieder gut dazu beitragen, die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest zu verkürzen und für Vorfreude zu sorgen. Er zeigt im Hochformat eine Aufnahme der tief verschneiden Oranienstraße im Alten Flecken.
Also, der Kalender eignet sich als Geschenk, kann aber auch für jeden selbst ein kleines Stück Glück und tägliche Aufmerksamkeit für das herannahenden Weihnachtsfest bedeuten.
Der Kalender ist zum Preis von 7,50 Euro im 4Fachwerk-Mittendrin-Museum (Mittelstraße 4-6) erhältlich, aber auch bei Bücher-Flender in der Färberstraße. Das Museum ist mittwochs, samstags und sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.
Der Kalender erfüllt darüber hinaus erneut einen guten Zweck. Ein kleiner Überschuss unterstützt die ehrenamtliche Arbeit des Museumsvereins.
„Jetzt haben Sie aber alles aus mir herausgequetscht“, schmunzelte F. Berndkaster. 4Fachwerk-Vize-Vorsitzende Dr. Ingrid Leopold hatte mit ihm ein Interview zur Eröffnung seiner aktuellen Freudenberger Ausstellung geführt. Auch Corona verändert die Kunst: Keine öffentliche Vernissage konnte zur Eröffnung stattfinden, nur wenige Gäste weit auseinander mit Mund-Nasen-Schutz sitzend verfolgten das kleine, aber sehr informative Gespräch. Die außergewöhnliche künstlerische Begabung von F. Berndkaster wurde schon in seiner Jugend deutlich. „Ein wesentlicher Augenblick war, als ich in einem Lexikon meiner Eltern prägnante Gesichter sah, die ich nachzeichnete,“ erläuterte der in Kirchen lebende Künstler. So entstand von ihm im zehnten Lebensjahr ein erstes Portrait von Johannes Gutenberg. Mit seinen kleinen treffenden Karikaturen beeindruckte er seine Mitschüler und ärgerte oft zugleich seine Lehrer. Die „Zeichnerei“ war also sein Metier, mit 19 Jahren wendet er sich der Ölmalerei zu. „Ein schwieriger Stoff, der sich nicht so leicht bindet wie Acryl.“
Nach seinem Abitur folgen Studien an den Universitäten Siegen und Bonn in den Fächern Germanistik, Geschichte und evangelischer Theologie, berufliche Tätigkeiten als Journalist und Pädagoge schließen sich an. Aber die Kunst begleitet fortwährend F. Berndkasters Leben. Kontinuierlich, autodidaktisch verfeinert er seine Darstellungskunst, erweitert sein Themenspektrum, bestückt Ausstellungen und erstellt prägnante künstlerische Auftragsarbeiten zur Ausstattung eines Gebäudes im Düsseldorfer Medienhafen (1999). Dadurch inspiriert entsteht seine Werkreihe „Alte und neue Welt“ mit Stempel- und Spachteltechnik.
Vielfach sind es theologische Themen, die F. Berndkaster mit großer Phantasie auf seinen Blättern umsetzt. Den Religionsphilosophen Martin Buber porträtiert er und illustriert ebenso dessen Auswahl chassidische Geschichten in dem Werk „Das kleine Buch vom großen Rabbi“.
4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel zeigte sich fasziniert, wie in den Werken F. Berndkasters der christlich-jüdische Dialog einen so wirkungsstarken bildhaften Ausdruck erhält. Davon können sich nun Besucher selbst einen Eindruck vermitteln. Die Ausstellung ist bis zum 22. November geöffnet.
In dem Einführungsdialog mit F. Berndkaster blieb eine Frage allerdings unbeantwortet. Sie hatte Dr. Ingrid Leopold auch nicht gestellt: „Wie kommt es eigentlich zu dem Künstlernamen F. Berndkaster?“ Also, die Neugierde der Kunstbetrachter wird erhalten bleiben.
Mittendrin-Museum
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