Alle Beiträge von Christian Berner

FARBIGE WELTEN eröffnet

Die Formate sind unterschiedlich, ebenso die Technik der Darstellung, aber überall bestimmen die Farbkompositionen den visuellen Eindruck: Ab dem 28. Mai präsentieren Gudrun Keuck und Jürgen Galonska ihre Werke im Freudenberger Mittendrin-Museum. Dieter Siebel und Dr. Ingrid Leopold waren als 4FACHWERK-Vorsitzende sehr erfreut, zur Ausstellungseröffnung zahlreiche Gäste aus Nah und Fern begrüßen zu können. Dieter Siebel ging in seiner Begrüßung auf das künstlerische OEuvre der beiden Künstler wie auf die Arbeit des neuen Museumvereins ein: Wir freuen uns, wieder eine hochattraktive Ausstellung hier im Alten Flecken bieten zu können. Die Arbeiten sind bis zum 15. Juli 2014 in der Mittelstraße zu sehen. Das Stadtmuseum ist jeweils Mittwochs, Samstags und Sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 3 Euro.

Farbige Welten – 4FACHWERK MITTENDRIN MUSEUM

Bilder von Gudrun Keuck und Jürgen Galonska

Eröffnungsfeier: 28. Mai 2014 um 19 Uhr
Ausstellung: 28. Mai – 15. Juli 2015 in Freudenberg

Gudrun Keuck (Freudenberg)

“Ich liebe Farben, Stoffe und sammle Materialien, um sie irgendwann zu verarbeiten. Durch mein Grundstudium der Malerei und das Erlernen der traditionellen javanischen Batik war es mir möglich zu experimentieren und so versuche ich alles mit einander zu verbinden. Ganz besonders reizt mich das Arbeiten auf und mit Seide. Die Farben haben eine besondere Leuchtkraft und durch die
unterschiedliche Beschaffenheit der Stoffe gibt es für meine Ideen unendliche Möglichkeiten. Es entstehen Collagen mit Draht und anderen Materialien auf Leinwand, Tuchobjekte oder Tuchkörper die von der Decke hängen. Immer wieder tauchen in meinen Bildern Menschen in Bewegung auf oder Ursymbole, durch die die Menschendarstellung möglich wurde. Ich versuche Elemente von Ursprung und Moderne mit einander zu verbinden, jedoch mit einer Leichtigkeit wie sie in der „Stofflichkeit“ meiner Materialien zu finden ist. Harmonisch, konträr, alles ist möglich.”

Jürgen Galonska (Leichlingen)

Geboren 1947 in Langenaltheim/Mittelfranken. Nach Gymnasium in Bad Godesberg und Studium der Volkswirtschaftslehre in Tübingen und Bonn zunächst wissenschaftliche Tätigkeiten in Kabul/Afghanistan und Bonn. Ab 1978 in verschiedenen Funktionen in der verbandlichen und politischen Interessensvertretung der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft tätig. In diesem Rahmen Aufbau einer Führungsakademie der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Bochum, die heute die Anerkennung als Fachhochschule hat. Von 2002 bis zur Pensionierung Leiter der neugeschaffenen Repräsentanz der deutschen Immobilienwirtschaft bei der EU in Brüssel.

Die Neigung zur Bildenden Kunst entstand bereits in der Schulzeit mit Studien bei dem Kunstpädagogen und Bildhauer Otto Steiner. Anfängliche Modellier- und Aquarellversuche führten bald zur Ölmalerei, die jedoch Hautunverträglichkeiten zur Folge hatte. Von da an Zuwendung zur Acryl-Malerei. Während der beruflichen Phasen entstanden immer wieder einzelne Acrylwerke. Erst mit Eintritt in den vorzeitigen Ruhestand rückte die Malerei in den Mittelpunkt der Tätigkeit. Anfangs von großer Experimentierfreude geprägt, entwickelte sich im Laufe der Jahre ein wiedererkennbarer eigener Malstil. Thematisch lassen sich unterschiedliche Phasenschwerpunkte unterscheiden. Anfängliche dominierende Personen- und Menschendarstellungen mündeten in gegenwartsbezogene politische Bildthemen wie den Krieg in Afghanistan und das Leid in der Sahelzone, das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer, Armut, Gewalt usw. Es folgte eine lange Periode der Darstellung von weltweit erlebten Landschaften, die wiederum mit herausragenden Bauwerken in Kombination treten. Die Werke zeichnen sich durch eine ausdrucksstarke Farbgebung aus und reichen von angedeuteter Konkretheit bis hin zu abstrakten Spiegelungen und Assoziationen. Das augenblickliche Gesamtwerk beläuft sich auf etwa 250 Werke. Ausschnitte waren in den letzten Jahren in Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen in Leichlingen und Opladen zu sehen. Einzelne Werke befinden sich in Privatbesitz in Brüssel, Südfrankreich, Köln, Dortmund und Freudenberg.

Armin Mueller-Stahl – Ausstellung wird verlängert

Die Ausstellung in der Freudenberger Altstadt besuchte jetzt auch
Kreiskulturreferent Wolfgang Suttner. Dieter Siebel gab Hinweise zu
einzelnen Werken.
Die Ausstellung „MENSCHEN.BILDER“, in der Lithographien berühmter Persönlichkeiten von Armin Mueller-Stahl im Freudenberger Stadtmuseum präsentiert werden, wird bis einschließlich Sonntag, 25. Mai 2014 verlängert. „Das Interesse an dem Multitalent Armin Mueller-Stahl in all seinen Facetten ist wirklich groß“, begründet 4FACHWERK-Vorsitzender Dieter Siebel die
Entscheidung. Der neue Museumsverein hatte die Galerie mit Lesungen, Filmabenden und einem Konzert – jeweils im Bezug zu von Müller-Stahl portraitierten Köpfen – umrahmt. Siebel: „Auch in der Verlängerung sind noch Sonderführungen mit Erläuterungen zur Person und seinem vielfältigen Kunstschaffen möglich“.

HERMANN HESSE – Weitere Lesung im Stadtmuseum

Auch Hermann Hesse, der Literatur-Nobelpreisträger von 1946, gehört zu den berühmten Persönlichkeiten, die Armin Mueller-Stahl portraitierte. Das Werk ist derzeit im Freudenberger Stadtmuseum zu sehen. Dem Schriftsteller wird jetzt innerhalb des Rahmenprogramms zur Präsentation dieser Ausstellung „MENSCHEN.BILDER“ eine Lesung gewidmet. Der Verein 4FACHWERK Freudenberg e.V. lädt dazu am Dienstag, dem 13. Mai 2014 um 17.00 Uhr, in das „Mittendrin-Museum“ ein (Eintritt 4 Euro).

Hermann Hesse (1877 – 1962) gehört zu den meistgelesenen deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. „Sein Werk, das als eine einzige Autobiografie gelesen werden kann, führt auf ‚einen Weg nach innen’, erläutert Dr. Ingrid Leopold, die die Veranstaltung vorbereitet. Sie wird gemeinsam mit Elisabeth Mangelsdorf ausgewählte Texte von Hermann Hesse vorstellen. „Auch mit diesem Nachmittag wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die kulturelle Szene Freudenbergs zu beleben“, so Ingrid Leopold, die Vize-Vorsitzende des neuen Museum-Vereins, die seit Jahren auch ein Literaturcafé für Senioren anbietet.

„Die Vita von Hermann Hesse zeigt interessante Anknüpfungspunkte zu unserem Museum“, findet 4FACHWERK-Vorsitzender Dieter Siebel. Hesse begann seine berufliche Ausbildung zunächst mit einer Mechaniker-Lehre in der Calwer Turmuhrenfabrik, bevor er sich dann zum Buchhändler ausbilden ließ und erste Texte veröffentlichte. Im Alter von 40 Jahren begann er zu malen. Er habe, so heißt es, seine ‚Therapie zur Leidenschaft’ geführt. Etwa 3000 Aquarelle sind das Ergebnis dieser Begeisterung. „Von der Uhrentradition bis zum Kunstforum reicht ja auch der Spannungsbogen unseres Museums“, erläutert Siebel. Daneben komplettieren „Stadtgeschichte“ und „Kreativwerkstatt“ die vier Schwerpunkte, die zu der Namensgebung des Vereins 4FACHWERK beitragen.

Für die Freiheit: Heinrich Heine und Armin Mueller-Stahl

Im Mittelpunkt des Rahmenprogrammes der Armin-Mueller-Stahl-Präsentation MENSCHEN.BILDER des Freudenberger Stadtmuseums steht jetzt der Dichter Heinrich Heine. Ihm widmet Ulrich Tiede am Donnerstag, 8. Mai 2014, um 17:00 Uhr eine Lesung (Eintritt 4 Euro).

Ulrich Tiede sieht in Heine den letzten Dichter der alten lyrischen Schule der Deutschen und somit zugleich den Wegbereiter moderner deutscher Lyrik: „Er war ein Erfolgsschriftsteller. Allein seine Sammlung ‚Buch der Lieder’ erschien bereits zu seinen Lebzeiten in 13 Auflagen. Seine scharfzüngige Kritik an den deutschen wie französischen Gesellschaftsverhältnissen verpackte er gekonnt in Lyrik und Prosa“. Heine dürfe ebenso als erster Reisejournalist gelten.

Heinrich Heine – wegen seiner politischen, anti-nationalistischen Ansichten zunehmend angefeindet und gefürchtet – vor allem in Preußen –, siedelte 1831 nach Paris über. Hier begann seine zweite Lebens- und Schaffensphase.
Seine erste Arbeit aus Paris war interessanter Weise ein Bericht über die Gemäldeausstellung im Pariser Salon für eine deutsche Zeitschrift, in dem er u. a. das von Eugène Delacroix ausgestellte Gemälde „Die Freiheit führt das Volk“ von 1830 ausführlich besprach. Für Armin Mueller-Stahl, der 1980 die DDR nach einer beruflichen „Zwangspause“ verlassen durfte, ist „Freiheit“ ebenso eine ganz besondere Kategorie. In seinen Lithographien „Portraits berühmter Persönlichkeiten“ kommt dem Bildnis von Heinrich Heine eine besondere Bedeutung zu.

Der am 13. Dezember 1797 in Düsseldorf geboren Heinrich Heine habe, so Ulrich Tiede, letztlich die Alltagssprache lyrikfähig gemacht und sei quasi Mitbegründer des modernen politischen Journalismus. Heine ist nach seiner Emigration nach Frankreich nur noch zweimal in Deutschland gewesen, blieb aber an den Verhältnissen dort sehr interessiert. Er starb nach achtjähriger „Matratzengruft“ am 17. Februar 1856 und wurde er auf dem Friedhof Montmartre beerdigt.

Ulrich Tiede, langjähriger Pädagoge an der Freudenberger Realschule, ist Vorstandsmitglied des neuen Vereins 4FACHWERK und war lange Jahre mitverantwortlich für Inszenierungen der Südwestfälischen Freilichtbühne.