Der Verein 4Fachwerk Freudenberg e.v. hat seinen Schatzmeister verloren. Eckhard Günther verstarb nach kurzer schwerer Krankheit in der Nacht zum 11. Februar 2022.
„Wir sind von der Todesnachricht tief getroffen, wir haben einen wirklichen Freund verloren,“ sagte 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel. Eckhard Günther sei dem Verein sehr zugetan gewesen, habe sich dafür eingesetzt, dass durch die ehrenamtliche Übernahme des ehemaligen Stadtmuseums ein Anker für Kultur, Kunst und Geschichte im Alten Flecken erhalten geblieben sei.
Eckhard Günther hatte das für die Finanzen zuständige Vorstandsamt im April 2018 übernommen und mit größter Umsicht wahrgenommen. „Für die Zeit, die er uns geschenkt hat, für sein Wissen, seine Ratschläge und seine Tatkraft sind wir unendlich dankbar,“ so der Vorstand. Eckhard Günther wird bei uns in bester Erinnerung bleiben. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.
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„Kunst ist die Tochter der Freiheit“
Ursula Stegmaier zeigt „Wegesabschnitte“ ihrer Kunst in Freudenberg
Die Laudatorin kennt die Künstlerin wirklich. Susanne Walter aus Bonn stellte dem Eröffnungs-Publikum Ursula Stegmaier authentisch wie sympathisch vor. Als Freundin ist sie ihr persönlich verbunden, beschäftigt sich intensiv mit Kunst, malt ebenso und weiß um das schwierige Ringen, ob und wann ein kreativer Prozess für sich selbst als gelungen gilt.
Die Künstlerin Ursula Stegmeier, 1955 in Duisburg geboren, lebt heute in Kirchen. Sie setzt auf einen großen Erfahrungshorizont, war weltweit unterwegs. Hinter ihr liegt ein intensives Berufsleben als Diplom-Ökonomin, einerseits. Andererseits: Bei einem längeren Auslandsaufenthalt in Australien entdeckte sie Mitte der 80er Jahre ihre Leidenschaft für die Malerei. Kurse an der Kunstakademie der Canberra University und am Technical College begeisterten sie. Ein Studium „Interieur Design“ am Technical College of Further Education schloss sich an. Dieser Enthusiasmus und die Freude am Gestalten ließ sie nicht los, sie bildete sich künstlerisch permanent weiter und setzt seither Erlebtes und Erspürtes in Bilder um. Rund 50 ihrer Werke sind nun im Freudenberger 4Fachwerk-Museum zu sehen. Es sind mannigfache Techniken und Themen, die in Aquarellen, Acrylbildern und Collagen ihren Ausdruck finden. Die unterschiedlichen Schaffensperioden empfindet Ursula Stegmaier als „Wegesabschnitte“, womit sich der treffenden Ausstellungs-Titel erklärt.
Das Schiller-Zitat „Kunst ist eine Tochter der Freiheit“ erläutert Susanne Walter als Motto von Ursula Stegmeier. Malen bedeutet für sie Unabhängigkeit, Entwicklung und selbstbestimmtes Gestalten mit einem hohen Maß an ästhetischem Anspruch.
Kunst weite den Blick und setze Herz und Geist in Bewegung. Die Bilder seien ein Teil von ihr, in denen sich Wünsche, Erinnerung oder Suche ausdrückten, so Susanne Walter in ihrem Vortrag. Malen sei für Ursula Stegmaier neben der handwerklichen Herausforderung stets auch seelische Arbeit. Irgendwie gehöre auch Mut dazu, die Gefühle mit dem Betrachter zu teilen, der seine eigenen Assoziationen daraus entwickele. Ihre Collagen halten Erinnerungen und Essenzen aus Aufenthalten in Asien, Afrika und Amerika fest. Die Besucher werden gegenständliche Darstellungen finden, ebenso abstrakte Werke, die zeigen, wie gekonnt sie mit Formen und Farben umzugehen versteht. „Sich künstlerisch zu betätigen, bedeutet Freiheit für innere Balance, hilft Harmonie zu finden.“
4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel bedauerte in seiner Begrüßung, dass die Vernissage nicht wie in Vor-Corona-Zeiten den Charakter eines kleinen Festes habe. Erneut war die Gästezahl streng begrenzt, die „2-G-Besucher“ mit Mund- und Nasenschutz präsent. „Wenn sich die Situation bessert, können wir dann vielleicht zu einer großen Finissage einladen,“ so seine Hoffnung. Die Ausstellung wird bis zum 20. März 2022 im Alten Flecken zu sehen sein.
Schön sei, dass trotz Pandemie im Museum wieder Neues gezeigt werden könne. Und er wiederholte seine Überzeugung „Kunst hält jung“, um zum Mitmachen auch in dem Verein einzuladen.
Für eine dann doch besondere festliche Stimmung sorgte bei der Eröffnung die musikalische Umrahmung. Dass er das Klavierspiel bestens beherrscht, zeigte Künstlerin-Ehemann Rolf Stegmaier. Seine Begleitung übernahm mit der Violine Dr. Armin Weinig aus Freudenberg. Also ein Abend mit Hör- und Sehgenuss, den die Besucher offensichtlich als gelungen empfanden und mit viel Beifall quittierten.
NOCH ZWEI SONDERFÜHRUNGEN
AUSSTELLUNG THEO MEIER-LIPPE UND RUTH FAY IM 4FACHWERK-MUSEUM ENDET IN KÜRZE
Ein hohes Besucher-Interesse an der Ausstellung, die in umfassender Weise die Werke der beiden verstorbenen Siegerländer Künstler Theo Meier-Lippe und Ruth Fay in den Mittelpunkt stellt, hatten sich die 4Fachwerker in Freudenberg erhofft. Tatsächlich können die Kuratoren Dieter Siebel und Dr. Ingrid Leopold eine außergewöhnlich positive Resonanz feststellen. „Der Zuspruch freut uns sehr. Deshalb haben wir beschlossen, zwei weitere Führungen ins Programm aufzunehmen.
Bevor die Ausstellung nun also am 23. Januar 2022 endet, werden aufgrund der hohen Nachfrage noch zwei Sonderführung angeboten:Mittwoch, 19. Januar 2022 und Sonntag, 23. Januar 2022, jeweils um 15:00 Uhr.
Damit die Ausstellungsführung Corona-konform vorbereitet werden kann, wird um eine Anmeldung bei Dieter Siebel gebeten (Telefon 02734/7223 oder per Mail dieter.siebel@web.de). Im Museum gilt die 2-G-Regelung (geimpft/genesen), Mund-Nasenschutz ist zu tragen. Der Eintritt beträgt drei Euro.
WEITERE SONDERFÜHRUNG ANGEBOTEN
4FACHWERK-MUSEUM PRÄSENTIERT THEO MEIER-LIPPE UND RUTH FAY
Aufgrund der hohen Nachfrage bei der letzten Sonderführung bietet 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel eine Wiederholung nun für Mittwoch, 5. Januar 2022, 15:00 Uhr, an.
Derzeit zeigt das Museum Werke der beiden verstorbenen Siegerländer Künstler Theo Meier-Lippe und Ruth Fay.
Die Ausstellung wird noch bis zum 23. Januar 2022 in Freudenberg gezeigt.
Im Museum gilt die 2-G-Regelung (geimpft/genesen). Damit die Ausstellungsführung Corona-konform vorbereitet werden kann, wird um eine Anmeldung bei Dieter Siebel gebeten (Telefon 02734/7223 oder per Mail dieter.siebel@web.de).
4Fachwerk Mittendrin Museum
Mittelstraße 4-6
57258 Freudenberg
Eintritt 3 Euro
Kunst im Alten Flecken „zwischen den Jahren“
Die Tage, die Weihnachten und Silvester trennen, werden von Vielen als eine besondere stimmungsvolle Phase jenseits des Alltäglichen empfunden. Diese Zeit „zwischen den Jahren“ gibt Gelegenheit, zudem einen Kunst-Genuss-Ausflug im Freudenberger Alten Flecken zu erleben.
Dazu lädt das 4Fachwerk-Mittendrin-Museum herzlich ein. Vorsitzender Dieter Siebel bietet am Mittwoch, 29. Dezember 2021. 15:00 Uhr eine Führung durch die aktuelle Ausstellung mit Werken der beiden bekannten Siegerländer Künstler Theo Meier-Lippe und Ruth Fay an. In den Ausstellungsräumen gilt die 2-G-Regelung (Geimpft/Genesen). Hier kann der Abstand zwischen den Besuchern sichergestellt werden, ein Mund-Nasen-Schutz ist zu tragen. „Der verhindert ja nicht das Sehen und Entdecken der vielen Details in den Werken der beiden Künstler, die einst die ästhetischen Ausdruckformen hier so maßgeblich mitbestimmt haben,“ freut sich Dieter Siebel auf seine Gäste.
Etwas unkomplizierter sind die Corona-Schutzbedingungen bei den anderen beiden Terminen. Denn diese gelten dem Freiluft-Museum, in die sich die Altstadt wieder einmal verwandelt hat. Am Montag, dem 27. Dezember 2021 und am Donnerstag, dem 30. Dezember 2021 führt Dieter Siebel jeweils ab 16:00 Uhr durch den begehbaren Adventskalender Alter Flecken. Schon zum 19ten mal sorgen 24 erleuchtete Fenster mit künstlerisch gestalteten Motiven für eine beeindruckende weihnachtliche Atmosphäre. Dieter Siebel will bei dem Rundgang die einzelnen Werke der diesmal 21 beteiligten Kunstschaffenden zeigen, wobei ihm zumeist bei den einzelnen Stationen noch die ein oder andere Geschichte zu den Häusern und ihren einstigen Bewohnern einfällt.
Erstmals im Jahr 2003 konnte Dieter Siebel seine Idee umsetzen, mit der besonderen Aktion einer begehbaren Außen-Galerie die Attraktivität des Alten Fleckens, dem er so sehr verbunden ist, noch einmal ein stückweit zu steigern. Vom Plan bis zur Verwirklichung war es kein einfacher Weg. Flecker Hausbewohner galt es zu überzeugen, in der Adventszeit ein Fernster zur Verfügung zu stellen und es später auszuleuchten, Rahmen für die Bildträger mussten passend angefertigt werden (kein Fenster gleicht im Maß einem anderen) und letztendlich waren Mitmachende zu überzeugen, mit Mut, Material und Muße ihren gestalterischen Überlegungen für ein Weihnachtsmotiv Ausdruck zu verleihen. Inzwischen über 450 fertige Adventsbilder zeigen, dass die Idee zündete und immer wieder Mitmenschen inspiriert, hieran mitzuwirken.
Geblieben ist die Tradition, dass das „Fenster Nr. 1“ jeweils in der Mittelstraße 4-6, dem damaligen Stadtmuseum und heutigen 4Fachwerk-Mittendrin-Museum zu finden ist. Und nach wie vor unterstützt die vorherige Museumsmitarbeiterin Bärbel Bäumer in jedem Jahr eifrig und liebevoll die Aktion. „Sie hilft immer mit, das Kalender-Thema auszusuchen und die Malerinnen und Maler mit „ihrem“ Fenster zu koordinieren,“ lobt Dieter Siebel. Denn bis zur Eröffnung sei es immer viel Arbeit.
Inzwischen fand der Flecker Adventskalender hier und dort Nachahmer, nachdem auch eine große Illustrierte mit einem Doppelseiten-Bericht zu bundesweiter Aufmerksamkeit für das vorweihnachtliche Altstadt-Kunst-Event im Siegerland gesorgt hatte.
Mehr Sicherheit durch Technik
Luftfilter im 4Fachwerk-Museum durch Westenergie gefördert
Um Gäste wie Aktive des 4Fachwerk-Mittendrin-Museums in diesen kritischen Corona-Zeiten noch besser zu schützen, wurden für die Räume Luftfiltergeräte angeschafft. Der Museums-Verein bedankte sich jetzt beim zuständigen Kommunalmanager des
Energieversorgers Westenergie, Achim Loos, für die finanzielle Unterstützung für diese Investition. „Wir freuen uns, wenn wir ehrenamtliches Engagement in so sinnvoller Weise unterstützen können und durch diese technische Lösung zu mehr Sicherheit beitragen können,“ sagte Loos bei seinem Besuch im Museum mitten im Alten Flecken.
4Fachwerk-Vize-Vorsitzender Klaus Siebel-Späth hatte die Neuerung vorbereitet, wodurch die mobilen Luftfiltergeräte jetzt für eine bessere Raumhygiene sorgen: „Jede Etage haben wir damit ausgerüstet. Die Luft wird insgesamt sechsmal gefiltert,“ erläuterte Siebel-Späth die gefundene Lösung. Im Museum gelte zwar schon seit einiger Zeit die 2G-Regelung, die einen Zutritt nur für Geimpfte und Genesene vorsehe, aber mit der zusätzlichen Verbesserung der Raumluft sei doch noch ein besseres Gefühl verbunden.