Archiv der Kategorie: Stadtgeschichte

Junge japanische Baufachleute im Flecken

4Fachwerk vermittelte Informationen

Eine Delegation junger japanischer Architekten und Baufachleute konnte im Freudenberger 4Fachwerk-Mittendrin-Museum begrüßt werden. Sie befindet sich auf einer Deutschland-Rundreise, kam aus Düsseldorf, wo sie am Vorabend den Kölner Dom besichtigt hatten. Nach Freudenberg stand dann die „Bauhaus“- Weißenhof-Siedlung in Stuttgart auf ihrem Programm.

Im Museum hieß 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel die weit gereisten Gäste willkommen und informierte über die Entstehung des Fachwerk-Ensembles „Alter Flecken“. Der Freudenberger Architekt Dipl.-Ing. Marco Petruzziello erläuterte am Beispiel der Umbauplanung eines Scheunenkomplexes, wie eine denkmalgerechte Sanierung und eine zeigemäße Nutzung der historischen Gebäudesubstanz „unter einen Hut“ gebracht werden können.

Die bauphysikalische Bedeutung von Lehm stieß auf hohes Interesse der japanischen Besucher. Dass sich die Materialien eines Fachwerkhauses wie Holz und eben Lehm völlig recyceln lassen und zusätzlich für ein ausgezeichnetes Raumklima stehen, wurde von ihnen als sehr bemerkenswert wahrgenommen. Wie Lehm tatsächlich als Baumaterial angewendet wird, konnte dann im Haus Nöh-Quandel in der Marktstraße in Augenschein genommen werden. Dieses wird gerade von Grund auf saniert. An vielen Detailfragen war die Anerkennung für die denkmalgerechte Wiederherstellung eines Hauses deutlich zu spüren.

Das „Prinzip Nachhaltigkeit“, gesehen an Häusern, die nun seit mehr als 300 Jahren genutzt werden, oder an den Stahlschmidt-Uhren im Museum, die seit gut zwei Jahrhunderten die richtige Zeit anzeigen, fand den Respekt der jungen Japaner. Natürlich durfte auch der Foto-Blick vom Kurpark aus auf den Alten Flecken beim Rundgang nicht fehlen. Die zahlreichen Aufnahmen und „Selfies“ werden das Bild der einzigartigen Fachwerkkulisse erneut nach Japan tragen.

Dr. Ingrid Leopold – 80. Geburtstag

Dr. Ingrid Leopold – 80. Geburtstag

„Wir sind sehr dankbar eine so vielfältig engagierte Frau an unserer Seite zu wissen“, freut sich 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel. Gemeint ist Ingrid Leopold, die an diesem Sonntag (11. September) ihr 80. Lebensjahr vollenden kann. In der Tat: Die promovierte Medizinerin fühlte sich neben Familie und Beruf immer auch sozialen und kulturellen ehrenamtlichen Aufgaben verpflichtet.

Sie gehörte mit zu den Gründerinitiatoren für den Freudenberger Museumsverein, heute trägt sie als stellvertretende Vorsitzende von 4Fachwerk ihren gehörigen Teil dazu bei, dass das Mittendrin-Museum im Alten Flecken sich so vital präsentieren kann. Dr. Ingrid Leopold wirkte ebenso im ersten Freudenberger Seniorenbeirat von 2010 bis 2015 mit, übernahm hier die Aufgabe der Schriftführerin und auf ihre Initiative ging ein Lesekreis wie auch Singnachmittage zurück.

Für ihr langjähriges sozial-karitatives Engagement war Dr. Ingrid Leopold 2007 mit der Verdienstmedaille des Bundesverdienstordens ausgezeichnet worden. Der Bundespräsident würdigte damit ihr 1991 beginnendes Wirken als Vorsitzende der Ortsgruppe „Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs, Ärzte in sozialer Verantwortung” in Siegen-Wittgenstein. Hier organisierte sie sowohl Betreuungsreisen für Kinder aus dem Bezirk Gomel in Weißrussland mit, baute aber auch im Kreis Siegen-Wittgenstein ein Netzwerk von regionalen Unterstützern auf, um Kinder während ihres Aufenthaltes umfassend medizinisch und sozial zu versorgen. Ingrid Leopold  habe damit als Wegbereiterin eines besseren gegenseitigen Verständnisses  einen wertvollen Beitrag zur Völkerverständigung geleistet, hieß es in der damaligen Ordensbegründung. Bemerkenswert auch ihr langjähriges Engagement für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, in dieser Region.

Vorstellung Altstadt-Brand

Am Dienstagabend hatten wir wieder volles (Fachwerk)Haus. Neben der Vorstellung des Flecker Altstadt-Brands – übrigens sehr lecker 😉 – durch Friedhelm Geldsetzer, weihte unser Vorsitzender Dieter Siebel auch seine Ausstellung zum Thema Brandmalerei ein.

Zeitgleich führte Gottfried Theis interessierte Besuche durch die aktuelle stadtgeschichtliche Ausstellung „Ein fast unlöschlich Feuer“, die noch bis Sonntag 21. August zu bewundern ist.

Präsentation „Flecker-Altstadt-Brand“

Dienstag, 16. August 2016, ab 19 Uhr im 4Fachwerk Mittendrin Museum, Marktstraße 4-6 in 57258 Freudenberg

Das Jahr 2015 wird als „gesegnetes Apfeljahr“ bezeichnet: Die Bäume trugen reichlich Früchte und beim Freudenberger Obst- und Gartenbauverein wurden viele Liter Apfelsaft gemostet. Das brachte Friedhelm Geldsetzer, auch als Pomologe (Pomologie = Lehre von Arten und Sorten des Obstes und dessen Anbau) überregional bekannt, auf die Idee, aus den Freudenberger Äpfeln einen besonderen Obstbrand zu entwickeln. Die bekannte und traditionsreiche Birkenhof-Brennerei in Nistertal auf dem hohen Westerwald stand als sachkundiger Partner zur Seite, um ein besonders hochwertig-aromatisches Getränk zu destillieren. Premiere: Nach guter Reife im Fass präsentiert nun Friedhelm Geldsetzer im Museum mitten im Alten Flecken seinen „Flecker-Altstadt-Brand“, dessen Name natürlich vorzüglich zum Erinnerungsjahr an den Stadtbrand von 1666 passt. Der Flecker-Altstadt-Brand wird dann in 0,5l-Steingut-Flaschen oder als 0,2l-„Flachmann mit Pinnchen“ angeboten.

Rückblick auf die illuminierte Lesung

Impressionen der illuminierten Lesung zum Gedenken an den verheerenden Stadtbrand vor 350 Jahren im Jahre 1666.

Straßen wurden gesperrt, Straßenlaternen ausgeschaltet, Scheinwerfer und Technik installiert, Kabel gezogen, Beamer ausgerichtet (kurz vor der Veranstaltung, weil es ja noch hell war…) und vieles vieles mehr!

Vielen herzlichen Dank an alle Beteiligten und an die zahlreichen Besucher!

„Ein fast ohnlöschlich Feuer“

Sonderführungen durch die aktuelle Ausstellung zur  Geschichte der Brandbekämpfung

Mit der aktuellen Ausstellung „Ein fast ohnlöschlich Feuer“ beteiligt sich das 4Fachwerk-Museum im Alten Flecken an dem Veranstaltungs-Netzwerk, um an den Freudenberger Stadtbrand im Jahr 1666 zu erinnern.

Feuerkatastrophen zählten zu den gefürchtetsten Ereignissen. Die Obrigkeit hatte deshalb schon früh höchstes Interesse daran, alles dafür zu tun, Brände zu vermeiden. In den Vorschriften schon von 1495 heißt es „Jeder Unterthan soll zur Verhütung einer Feuersbrunst, sowohl bey Tag als Nacht, sein Feuer und Licht verwahren…Und: Vor jedem Haus waren “große Bütten voll Wassers vorrätig zu halten“.

Die alten Gesetzesvorgaben, aber auch die geforderten Leitern, Feuerhaken und Löscheimer sind als Exponate in der Ausstellung zu sehen.

Ein weiterer Teil beschäftigt sich mit dem Übergang von Pflichtwehr zur Freiwilligen Feuerwehr. Gegründet wurde diese in Freudenberg 1897, nach dem bei einem Scheunenbrand an der Krottorferstraße eine erneute Feuersbrunst nur knapp und mit Hilfe der Pflichtwehr aus Büschergrund verhindert werden konnte.

In Führungen durch die Ausstellung wird Kurator Gottfried Theis die Zusammenhänge erklären und viele zusätzliche Informationen geben können.


Sie finden statt jeweils um 15:00 Uhr am

Mittwoch, 27. Juli 2016,
Samstag, 30. Juli 2016,
Sonntag, 7. August 2016 und
Sonntag, 21. August 2016.

Der Eintritt beträgt 3 Euro. Sonderführungen sind auf Anfrage möglich.Das ehrenamtlich geführte Museum ist mittwochs, samstags und sonntags jeweils von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.

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