Vernissage der Ausstellung Landschaftsfotografie – Kruno Schmidt

Landschaftsfotografie: Alltägliches in ein ganz besonderes Licht gerückt

Der ausstellende Künstler zeigte sich überwältigt. „Ich freue mich, dass so unheimlich viele Leute gekommen sind“. Kruno Schmidt staunte nicht schlecht bei der Eröffnung seiner Ausstellung im Freudenberger 4Fachwerk-Museum: Es war wieder einmal bis auf den letzten Platz besetzt, um eine neue Präsentation zu feiern.

Eingestimmt wurden die Besucher musikalisch zunächst von Katrin und Holger Schollmeyer, die ihre Gesangstexte genau zum Anlass abgestimmt hatten und dafür mit viel Beifall belohnt wurden. Zum Repertoire gehörte so der Udo-Lindenberg-Song „Hinter’m Horizont geht’s weiter, zusammen sind wir stark.“ Mit gemeinsamer Stärke des Museum-Vereins konnte das Museum im Alten Flecken ehrenamtlich erhalten werden. Und dem Horizont kommt in der Bildbetrachtung eine gewichtige Rolle zu.

Christian Scheerer, Leiter der Clara-Schumann-Gesamtschule in Kreuztal und ebenfalls begeisterter Fotograf, stellte in einer launigen Rede Kruno Schmidt und sein Werkverständnis vor, philosophierte über die „hellen und dunklen Seiten der schwarz-weißen Fotografie“. Die Fotos von Schmidt seien mit seinen Empfindungen verwoben. Er liefere „Hingucker“, feine Grauwerte. Der Blick werde durch das Wechselspiel des Lichts gelenkt. „Bei Kruno Schmidts Fotografien eröffnet sich dem Betrachter die Möglichkeit, nicht nur auf das Bild, sondern auch in es hineinzuschauen.“ Die Wirktiefe entstehe, da sowohl Fotograf wie Betrachter an dem Bilderlebnis beteiligt seien: „Im Alltäglichen wir ganz Besonderes erkennbar.“

„Schwarz-Weiß ist meine beliebteste Bildsprache“, erklärte Kruno Schmidt selbst zum Schluss. Das Besondere sei in der Tat das Licht, das den Fotos Tiefe und Raum gebe. Das Licht der Jahreszeiten oder dessen  Veränderungen bei einem bewölkten Himmel könne mit jeder Sekunde eine andere Stimmung erzeugen. Und bei Wasseraufnahmen müsse der Bewegung Zeit gegeben werden, um das Fließen abzubilden, erläutert er seine Vorgehensweise. „Viele Bilder sind bewusst in kleinem Format gehalten. Damit laden sie ein, auf sie zuzugehen, um bei genauer Betrachtung interessante Dinge zu entdecken.“

Dieser gewollte Dialog vollzog sich anschließend in vielen Gesprächen des Künstlers mit den Vernissage-Gästen. 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel hatte dazu ausdrücklich eingeladen: „Wir freuen uns, mit dieser Ausstellung wieder so viel neue Freunde für unser Haus gewonnen zu haben“.

Die Ausstellung in Freudenberg dauert bis zum 19. Februar 2017. Das Museum ist mittwochs, samstags und sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 3 Euro. Sonderführungen sind auf Anfrage möglich.