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Der Stein – als Maler und als Material – Vernissage am 31.03.2017

Der Stein – als Maler und als Material

Zwei Kategorien Kunst, unter dem Stichwort „Stein“ verbunden, verdoppelte offensichtlich das Interesse an der Eröffnung einer in vielfacher Hinsicht bemerkenswerten Ausstellung. Viele Kunstbegeisterte fanden sich jedenfalls im Freudenberger 4Fachwerk-Museum ein und ihnen wurden zunächst zwei kenntnisreiche Einführungen geboten.

Dr. Ingrid Leopold ging weit zurück in ihren Betrachtungen, um die Bedeutung des Materials Stein herauszuarbeiten. Er diente dem Funkenschlag, der Verteidigung, lässt sich zu Schutzwällen aufrichten und Steine sind nicht zuletzt Symbol für Beständigkeit und Macht. Und dann wurde er für die Kunst entdeckt. Denn Steine erfahren durch die schöpferische Bearbeitung eine Entmaterialisierung und Verwandlung. Zu solchen, die dem Stein Säge, Meißel, Raspel, Reibe und Schmirgelpapier zu Leibe rücken, ihm durch gestaltende Hand Leben einhauchen gehören die acht Bildhauerinnen, die sich unter dem Namen „SKULPTURA 17“ zusammen getan haben: Zum alten Stamm gehören noch Elisabeth Mangelsdorf, Helga Al-Khanak, Gertrud Müllmerstadt und Elisabeth Marx. Vier Neue, so Ingrid Leopold, seien hinzu gekommen: Doris Kunze, Gerda Reichelt, Charlotte Dax und Erika Stei.
„Deren Kunst halt viel mit Ästhetik zu tun“, lobte die Laudatorin voller Hochachtung für das Geschick und die Kreativität der Künstlerinnen.

Den Maler Friedrich Wilhelm Stein (1926-1993) vorzustellen übernahm Dieter Siebel. In seinen Ausführungen wurde deutlich, dass er diesen in Dahlbruch geborenen und zuletzt – seit 1966 – in Freudenberg lebenden Künstler nicht nur kannte, mit ihm zusammenarbeitete, sondern mit ihm auch freundschaftlich verbunden war. Siebel erläuterte die künstlerische Entwicklung Stein entlang einer biografischen Schilderung: „Malen gehörte eigentlich schon immer zu Frieders Leidenschaft.“ Er sei aber zunächst als Kaufmann in der Stahlbranche tätig gewesen, viel unterwegs – und habe dabei auch in Sachen Kunst eine Menge gesehen. Dann ließ er sich im Atelier von Theo Meier-Lippe professionell ausbilden, 1964 habe eine erste Ausstellung stattgefunden. Ab 1976, so Siebel, habe Stein seinen ganz eigenen Stil gefunden: „Sand, Leim, Tempera und Ölfarben, mit dieser Mischtechnik brach sozusagen ein neues Zeitalter seiner Gestaltung an.“
Stein selbst habe seine Bilder als „Landschaften der Seele“ bezeichnet, denen er durchweg keine Titel gegeben habe, um die Freiheit in der Begegnung mit den Arbeiten zu ermöglichen.

„Stein war als Künstler akzeptiert und gefragt“, auch daran erinnerte Siebel. So erhielt er Aufträge die Trilogie im großen Saal des Tillmann-Siebel-Hauses, schuf ein großformatiges Gemälde für die Festsaal des Friedenshortes oder bekam den Auftrag für die Gestaltung des Wandteppichs im Evangelischen Gemeindezentrum Büschergrund. „Es gab kaum noch einen kunstliebenden Flecker ohne einen ‚echten Stein’ zuhause.“

Die jetzige Werkschau ermöglichte allerdings die Tochter des Künstlers, Heike Stein-Paul, die es sich auch nicht hatte nehmen lassen, gemeinsam mit ihrem Mann Jörg Paul zur festlichen Ausstellungs-eröffnung zu kommen. Ebenfalls besonders herzlich begrüße Dieter Siebel Frieders Bruder Rolf Stein, von Hilchenbach aus ebenfalls künstlerisch seit langem tätig.

Das Museum im Alten Flecken kann also zur Zeit als „steinreich“ angesehen werden, was die ausgestellten grafischen und figürlichen Werke angeht. Die Ausstellung „Steinzeit“ wird noch bis zum 30. April 2017 zu sehen sein.

Der Eröffnungsabend zeigte, wie sehr beide künstlerische Aus-drucksformen zum Dialog anregen. „Wir meinen, dass diese Zusammenführung von Malerei und Bildhauerarbeiten ein ganz besonderes ästhetisches Erlebnis darstellt,“ freuten sich Dr. Ingrid Leopold und Dieter Siebel über den schon großen Zuspruch.

Die Steinzeit beginnt… am 31. März 2017

Ein Wortspiel umschreibt die Inhalte der nächsten Sonderausstellung im Freudenberger 4Fachwerk-Museum: STEINZEIT.
Es beinhaltet einerseits den Hinweis auf eine Präsentation von Werken des Freudenberger Malers Friedrich-Wilhelm Stein (1926-1993) und andererseits den auf den Werkstoff Stein, mit dem sich die Künstlerinnen-Gruppe SKULPTURA 17 beschäftigt.

„In der Kombination des graphischen Werks von Stein und den sehr ausdrucksstarken Bildhauerarbeiten versprechen wir uns eine ungewöhnliche Ausstellung, die ihren ganz besonderen Reiz haben dürfte“, freut sich 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel.
Am Eröffnungsabend, Freitag, 31. März 2017, 19:00 Uhr, wird er Leben und Werk von Friedrich-Wilhelm Stein erläutern und Dr. Ingrid Leopold das Wirken der Bildhauerinnen Helga Al-Khanak, Doris Kunze, Elisbaeth Marx, Erika Stel, Liesel Mangelsdorf, Gertrud Müllmerstadt und Gerda Reichelt vorstellen.

Friedrich W. Stein zählt zu den bekannten und erfolgreichen Künstlern, die in Freudenberg gewirkt haben. „Mein Malen ist ein immer wieder neu aufgenommenes Suchen um ausdrücken zu können, was ich fühle, was mich bewegt“, erläuterte er selbst einst sein Schaffen. Zu seinen Arbeiten gehörten auch großformatige Auftragswerke, wie etwa die Bildfolge im großen Saal des Freudenberger Tillmann-Siebel-Hauses oder im Festsaal des Friedenshortes.
Friedrich Wilhelm Stein, 1926 in Dahlbruch geboren, war zunächst als Kaufmann tätig. Später entschloss er sich zu einer beruflichen Umorientierung. Von 1960 bis 1964 ließ er sich in der Malschule und im Atelier von Theo Meier-Lippe ausbilden. Sein künstlerischer Weg führte ihn von der gegenständlichen zur gegenstandslosen Malerei. Stein entwickelte eine eigene Mischtechnik mit Sand, Leim, Tempera und Ölfarben. Über die Grenzen der Region hinaus bekannt wurde er durch zahlreiche Ausstellungen. Er gehörte der Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler und dem Berufsverband Bildender Künstler in Dortmund an. In Freudenberg lebte Stein mit seiner Familie ab 1966 bis zu seinem Tod im Jahr 1993.

Die Arbeiten der „SKULPTURA 17“- Künstlerinnen sind sowohl bildhauerische Auseinandersetzungen abstrakter Art, als auch naturalistisch geprägte Inspirationen.
Nach Besuch der Schule für Gestaltung des Kreises Siegen-Wittgenstein unter Leitung der Siegerländer Künstlerin Ruth Fay haben sie sich 1992 zusammengetan, um weiterhin künstlerisch tätig zu sein. Zumeist einmal wöchentlich treffen sie sich in ihrem gemeinschaftlichen Atelier in Hilchenbach, um dem Stein „Leben einzuhauchen.“ Es entstehen Skulpturen aus Speckstein, Alabaster, Basalt oder Sandstein. Auch Skulpturen in Bronze gehören zu dem Repertoire. Von den Gründungsmitgliedern sind noch fünf Bildhauerinnen im Team, drei „Neue“ sind hinzugekommen.
Dr. Ingrid Leopold: „Es werden einprägsame Arbeiten zu sehen sein, an denen das besondere Gespür, handwerkliches Geschick und viel Fantasie für das bildhauerische Schaffen richtig gut erkennbar werden.“

Die Ausstellung ist bis zum 30. April 2017 zu sehen. Das Museum im Alten Flecken ist mittwochs, samstags und sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 3 Euro.

Vernissage der Ausstellung in move – Petra Gerlach

Petra Gerlach, Jahrgang 1962, lebt und arbeitet in Wilnsdorf und Siegen. Sie ist als Malerin Autodidaktin und Mitglied im Kunstraum Siegen und Kunstverein Siegen. Teilnahme an zahlreichen Workshops sowie Einzel- und Gruppenausstellungen.

Die Malerei von Petra Gerlach hat die Tendenz zur totalen Auflösung des Gegenständlichen. Der Malprozess ist intuitiv und wird von der Gestik des Farbauftrags geleitet. Der vitale Fluss der Rhythmen ist ablesbar, Übergänge sind fließend. Die auf der Bildoberfläche entstehenden Strukturen, Bewegungen und Rhythmen lassen den Malprozess ablesen. Das Spiel mit dem Experiment und die Auslösung des Zufalls lassen eine der Künstlerin eigene Bildsprache entstehen.

Die Werke von Petra Gerlach sind noch bis zum 26. März im 4FACHWERK MITTENDRIN MUSEUM zu bewundern.

Hier finden Sie die Berichterstattung  zur Ausstellungseröffnung aus der Siegener Zeitung vom 27. Februar.

Vernissage der Ausstellung Landschaftsfotografie – Kruno Schmidt

Landschaftsfotografie: Alltägliches in ein ganz besonderes Licht gerückt

Der ausstellende Künstler zeigte sich überwältigt. „Ich freue mich, dass so unheimlich viele Leute gekommen sind“. Kruno Schmidt staunte nicht schlecht bei der Eröffnung seiner Ausstellung im Freudenberger 4Fachwerk-Museum: Es war wieder einmal bis auf den letzten Platz besetzt, um eine neue Präsentation zu feiern.

Eingestimmt wurden die Besucher musikalisch zunächst von Katrin und Holger Schollmeyer, die ihre Gesangstexte genau zum Anlass abgestimmt hatten und dafür mit viel Beifall belohnt wurden. Zum Repertoire gehörte so der Udo-Lindenberg-Song „Hinter’m Horizont geht’s weiter, zusammen sind wir stark.“ Mit gemeinsamer Stärke des Museum-Vereins konnte das Museum im Alten Flecken ehrenamtlich erhalten werden. Und dem Horizont kommt in der Bildbetrachtung eine gewichtige Rolle zu.

Christian Scheerer, Leiter der Clara-Schumann-Gesamtschule in Kreuztal und ebenfalls begeisterter Fotograf, stellte in einer launigen Rede Kruno Schmidt und sein Werkverständnis vor, philosophierte über die „hellen und dunklen Seiten der schwarz-weißen Fotografie“. Die Fotos von Schmidt seien mit seinen Empfindungen verwoben. Er liefere „Hingucker“, feine Grauwerte. Der Blick werde durch das Wechselspiel des Lichts gelenkt. „Bei Kruno Schmidts Fotografien eröffnet sich dem Betrachter die Möglichkeit, nicht nur auf das Bild, sondern auch in es hineinzuschauen.“ Die Wirktiefe entstehe, da sowohl Fotograf wie Betrachter an dem Bilderlebnis beteiligt seien: „Im Alltäglichen wir ganz Besonderes erkennbar.“

„Schwarz-Weiß ist meine beliebteste Bildsprache“, erklärte Kruno Schmidt selbst zum Schluss. Das Besondere sei in der Tat das Licht, das den Fotos Tiefe und Raum gebe. Das Licht der Jahreszeiten oder dessen  Veränderungen bei einem bewölkten Himmel könne mit jeder Sekunde eine andere Stimmung erzeugen. Und bei Wasseraufnahmen müsse der Bewegung Zeit gegeben werden, um das Fließen abzubilden, erläutert er seine Vorgehensweise. „Viele Bilder sind bewusst in kleinem Format gehalten. Damit laden sie ein, auf sie zuzugehen, um bei genauer Betrachtung interessante Dinge zu entdecken.“

Dieser gewollte Dialog vollzog sich anschließend in vielen Gesprächen des Künstlers mit den Vernissage-Gästen. 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel hatte dazu ausdrücklich eingeladen: „Wir freuen uns, mit dieser Ausstellung wieder so viel neue Freunde für unser Haus gewonnen zu haben“.

Die Ausstellung in Freudenberg dauert bis zum 19. Februar 2017. Das Museum ist mittwochs, samstags und sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 3 Euro. Sonderführungen sind auf Anfrage möglich.

Ausstellung „Landschaftsfotografie – Im Wechselspiel des Lichts“ von Kruno Schmidt

Der Siegener Fotograf Kruno Schmidt setzt mit seiner Landschaftsfotografie den Auftakt im Ausstellunggeschehens des Freudenberger 4Fachwerk-Museums: Die erste neue Präsentation des Jahres 2017 beginnt am 21. Januar mit dem Titel „Im Wechselspiel des Lichtes“.

Wirkungsstarke Landschafts-Fotografien sind nicht nur von Standort und Perspektive abhängig, sondern gerade von Wetter, Vegetation und eben von der Jahres- und Tageszeit. Gerade das besondere Licht und die damit beeinflusste Blickführung lassen die eigene Sprache des Fotografen als Künstler erkennen.

Kruno Schmidt, Jahrgang 1956, widmet sich der Fotografie bereits seit Jahrzehnten. Zu seiner Ausbildung  gehörten ein Studium der Architektur an der Universität Siegen sowie ein Gaststudium an der Fachhochschule für Fotografie/Film in Köln, aber auch die Teilnahme an Workshops u.a. bei Bernd und Hilla Becher. „Von Beginn an lag mein persönlicher Schwerpunkt im Bereich der Wiedergabe der Natur“, beschreibt Kruno Schmidt seinen künstlerischen Weg. „Bewusst verzichte ich bei einem Großteil meiner Bilder auf das Stilmittel der Farbe – stattdessen reduziere ich alles auf die Skala von schwarz nach weiß.“ Er wolle dem Bild seine persönlichen Empfindungen mitgeben, nicht dem Zeitgeist folgen, sondern das ‚eigene Bild’ entdecken.

Landschaftsbilder, als eigenständige Kunstform der Fotografie, haben immer eine dokumentarische wie ästhetische Wirkung. Sie zeigen einerseits ausdrucksvolle Stimmungsbilder der Natur, andererseits verdeutlichen sie, wie Menschen auf sie Einfluss nehmen und Landschaften verändern. Vielfach ist es ein Phänomen gelungener Fotografie, Dinge wahrzunehmen, die erst durch die Aufnahme und die Wirkung der Bildkomposition deutlich werden.

„Wir freuen uns sehr auf diese Ausstellung“, unterstreicht 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel. Sie zeigt einmal mehr, dass Fotografieren so viel mehr ist, als nur auf den Auslöser zu drücken. Sie verfolge zudem im besten Sinne die Goethe’sche Formel „Dem Augenblick Dauer verleihen“.

„Fotos geben uns das Gefühl, ein Stück unserer Welt in Händen zu halten und der abgebildeten Wirklichkeit eine fantasievolle Dimension hinzuzufügen, die ganz spezifische Empfindungen zulässt“, erklärt Kruno Schmidt die inspirative Kraft des Fotografierens.

Kruno Schmidt ist langjähriges Mitglied im ,Fotokreis Siegen‘ und gehört dem ,Deutschen Verband für Fotografie‘ an. Seine Werke waren bereits bei Einzel-, Gruppen- und Verbandsausstellungen auf nationaler wie internationaler Ebene zu sehen. Die Präsentation in Freudenberg dauert bis zum 19. Februar 2017. Zur Vernissage lädt der 4Fachwerk-Museumsverein für Freitag, 20. Januar 2017, 19:00 Uhr ein.

Das Museum ist mittwochs, samstags und sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 3 Euro. Sonderführungen sind auf Anfrage möglich.

Sonntag, 15.1.2017 – Finissage „Saenger-Ausstellung“

Eine äußerst interessante und für das ehrenamtlich geführte 4Fachwerk-Mittendrin-Museum besucherstarke Ausstellung neigt sich ihrem Ende:

Letztmalig sind die Werke des bekannten Siegerländer Malers Adolf Saenger in der Sonderausstellung im Alten Flecken am kommenden Sonntag 15. Januar 2017 zu sehen.

Zum Abschluss lädt das Museum zu einer „Finissage“ ein:  Alle Gäste, die am Schlusstag an der nochmals angebotenen Führung teilnehmen sind auch zu „Riewekooche met nem Köppche Kaffee“ eingeladen.

Termin: Sonntag, 15. Januar 2017, 15:30 Uhr, Museum Mittelstraße 4-6, 57258 Freudenberg, Eintritt 3 Euro.